Freitag, 18. Juli 2008

Der schönste See in den USA...

Hey Leute „Whassup?“

Wir sind in San Francisco, der Stadt mit der berühmten roten Hängebrücke, den Cablecars und den steilen Straßen.

Die Atmosphäre der Stadt ist sehr locker und aufgeschlossen. Es gibt viele bunte Seitenstraßen und jede Menge.

Wir sind vorgestern hier angekommen. In den zwei drei Tagen vorher sind wir vom Yosemite National Park zum Lake Tahoe gefahren. Laut Lonely Planet, unserem stets treuen Reiseführer, ist das einer der schönsten, wenn nicht der schönste See in den USA. Dort hatten wir einen ziemlich relaxten Hostelbesitzer. Der hat uns morgens gefragt ob wir ihm schnell das Geld geben könnten weil er in 5 Minuten zum Paragliding geht. Wir sollten die Tür einfach zuziehen.
Am nächsten Vormittag haben wir uns dann in den See geschmissen und anschließend ein paar Stunden lesend und schlafend am Ufer verbracht bevor wir in Richtung Mendocino aufgebrochen sind. Leider haben wir’s nicht ganz bis dahin geschafft und so zelteten wir inmitten einer der besten Weingegenden Kaliforniens.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Mendocino. Ein bildhübscher kleiner Ort. Nach einem kleinen Bummel und einem vorzüglichen Mittagessen ging’s dann an der Küste entlang Richtung San Francisco.
Das war vielleicht eine Fahrt. Wie auf ner Achterbahn. Ich saß hinten und obwohl mir so was sonst nicht passiert war ich am Ende der Fahrt relativ kalk im Gesicht.
An unserem letzten Abend haben wir einen Campingplatz direkt an der Küste ausgesucht. wir sind dann an den Strand gegangen und haben tolle/lustige Fotos gemacht um danach an einem letzten Lagerfeuer den letzten Abend in der Natur zu genießen.

So, hier in San Francisco sind wir bei nem Freund untergekommen der hier bei DHL arbeitet. Den ersten Abend haben wir dann auch richtig gefeiert, so dass Andis und Jochens Plan sich am nächsten Morgen um sieben in die Schlange für die Alcatraz Besichtigung zu stellen ordentlich fehlschlug. Wir haben uns hier die Stadt angeschaut und gestern auch ne Bootstour gemacht. Einmal unter die Golden Gate Bridge und dann rund um Alcatraz. Das war sehr schaukelig besonders weil das Boot sehr klein war und wir einen recht starken Wind hatten.
Gestern Abend hatten wir n super Barbecue mit gegrillten Gambas, Steak, Rotwein und was sonst noch dazu gehört.
Heute werden wir noch mal einen Versuch starten mit dem Cablecar zu fahren abber die Schlange dafür ist meist riesig. Hätt ich auch nicht gedacht. Ich hatte das eigentlich für n Verkehrsmittel gehalten. Und heute Abend geht’s dann in den Flieger nach „Big Apple“.

Ich hoffe das wir von dort noch einen Eintrag schreiben können. Mal sehen. Leute bald sind wir wieder im Lande!

Reini

Montag, 14. Juli 2008

Von Canyons, Glücksspiel und Schwarzbären die eigentlich gar keine sind...

Ein fröhliches „How ye doin’?“ an alle zuhaus!

Ja was soll ich sagen, es sind schon wieder einige Tage um und dies hier wird dementsprechend ein längerer aber, denke ich, auch interessanterer Eintrag als der vorherige. Wir sind atemlos auf dem Weg von einem fantastischen Ort zum anderen. Das letzte Lebenszechen kam aus San Diego am vierten Juli, dem „Independendence Day“ in den USA.

Mal davon abgesehen, dass das Personal mehr als entspannt war, war das mit Sicherheit eines der improvisiertesten Hostels, die wir während unserer gesamten Tour gesehen haben. Der Gemeinschaftsraum, inklusive Getränkeautomaten mit geheimer Biertaste (neben den üblichen Tasten mit Bildchen für das gewünschte Getränk besitzt dieser auch zwei blanke Tasten auf deren Druck hin der Automat Dosenbier ausspuckt), befindet sich in der Großraumgarage nebenan. Die Garage wird selbstverständlich weiterhin genutzt. Überhaupt ist Dosenbier hierzulande ja leider noch ganz groß.

Zurück zum Geschehen: Am Morgen des fünften Juli brachen wir gemeinsam mit „Sean“ (nicht sehr gesprächiger Koreaner den Jochen und Andi in der Nacht zuvor eingeladen hatten) zum Zoo von San Diego auf. Den kann ich jedem der mal zufällig oder mit Absicht nach San Diego kommt nur empfehlen. Ein gut angelegter Zoo in dem man sich den ganzen Tag beschäftigen kann. Für alle die ihn kennen, mir persönlich gefällt der Burgers Zoo in Arnheim, Niederlande besser, weil er ausladender und detailreicher ist aber der San Diego Zoo bietet ein ganz besonderes Klima. Besonders gut hat mir das Eisbär-Areal gefallen da es mehrere Unterwassersichtfenster für das große Schwimmbecken gibt und man so die Bewegungen der Bären unter Wasser beobachten kann. So gegen fünf nachmittags brachen wir anschließend Richtung Grand Canyon auf. Da das aber einige Meilen sind, entschlossen wir uns nach Sonnenuntergang für einen Zwischenstopp auf einem Campingplatz direkt am Highway. Übrigens im Fred-Feuerstein-Stil – Gott segne Amerika!

Oh, dazu vielleicht mal kurz eine kleine Anekdote: Gott segne... Gott soll ja hier alles segnen. „God bless America!“ sieht man am häufigsten an Häuserwänden, auf Flaggen oder in den Heckscheiben der Autos. Das finde ich persönlich schon ziemlich komisch. Richtigerweise müsste es heißen „God bless the United States of America!“ Kommt aber als Schlagwort nicht so gut und ist für Fahnen und Aufkleber auch zu lang. Häufig sehen wir auch das noch progressivere „God bless our troups!“, wahlweise auch spezielle Einheiten dieser abhängig von Truppengattung und Einsatzort.

Am nächsten Morgen, Sonntag, erreichten wir nach vielen Meilen auf den Highways (unter anderem einem kurzen Stück auf der berühmten Route 66) unser Ziel für die nächsten zwei, es wurden dann drei Tage: den Grand Canyon. Einen Tag vorher haben wir mit ein paar Truckern gesprochen und die meinten, es würde uns die Schuhe ausziehen, wenn wir das erste Mal in den Canyon blicken. Ich muss sagen, sie haben nicht übertrieben. Verblüffend ist allein schon, dass man hunderte von Meilen über eine Ebene fährt und auf einmal tut sich vor einem dieses riesige Loch oder vielmehr ein breiter Riss in der Erde auf. Der Grand Canyon entstand durch einzigartige geologische Bedingungen. Vor ca. 270 Millionen Jahren erhob ein gewaltiges Erdbeben das komplette Plateau und vor ca. 70 Millionen Jahren begann das was heute der Fluss Colorado ist, von den Rocky Mountains her über selbiges zu fließen und sich hinein zu fressen. Das Gestein an den Ufern bröckelte weg und so entstand und entsteht weiterhin der Grand Canyon – ungefähr so.
Die Aussichten, die wir vom Südrand genießen durften zähle ich zu den überwältigendsten, spektakulärsten und bewegendsten die ich in meinem Leben gesehen habe. Das hört sich jetzt ein bisschen dick aufgetragen an aber es soll jeder herkommen und es sich selbst anschauen – unbeschreiblich. Wirklich, die besten professionellen Fotos können die gigantische Weite und die Atmosphäre des Grand Canyons nicht annähernd fassen.
Eigentlich hatten wir vor noch am selben Tag eine zweitägige Wanderung zum Fuße des Canyons zu starten aber die Parkverwaltung (der United States National Park Ranger Service) stellte uns zu unserem eigenen Schutz für denselben Tag keine Lizenz mehr aus. Es war zwar erst 10:30 am Morgen aber das Thermometer stand da bereits bei 35 Grad Celsius. Also buchten wir einen Platz für unser Zelt im Tal des Canyons für den nächsten Abend und genossen den Rest des Tages mit einem Spaziergang entlang der hunderte von Metern tiefen Schluchten. Für die anstehende extra Übernachtung vor der Wanderung buchten wir einen Platz auf einem Campingplatz direkt im Grand Canyon Village. Dieser bot eine schöne Atmosphäre mit einer Feuerstelle und einer Bank für jeden Platz. So kauften wir noch schnell ein bisschen Kohle, Brot und ein paar Steaks und genossen diese in herrlicher Lagerfeuerromantik. (Mann, bin ich heute schnulzig! Is aber auch wie im Film hier seit letzter Woche.)
Am nächsten Morgen brachen wir früh auf. Ein Shuttle-Bus brachte uns pünktlich um fünf in der Früh’ zum Startpunkt der Wanderung. Gut vorbereitet mit Rucksack, Wanderschuhen und 4-5 Litern Wasser pro Kopf stiegen hinab in den ca. 1400 Meter tiefen und im Durchschitt circa 16 Kilometer weiten (Rand zu Rand) Canyon. Wie von der Park Rangerin, die uns die Camp-Erlaubnis erteilt hat, angekündigt stieg die Temperatur schlagartig an sobald wir 10 Meter tief waren. Der Grund ist schlichtweg, dass sich die Luft dort kaum bewegt und aufheizt. Die nächsten fünf Stunden genossen wir einen tollen Sonnenaufgang, weitere unglaubliche Eindrücke, diverse Brote und natürlich literweise Wasser. Allerdings musste dies rationiert werden da es auf diesem Weg ins Tal keine Trinkwasserquelle gibt und dass bei 40 Grad im Schatten nach Sonnenaufgang.
Um zehn Uhr morgens kamen wir im Tal an und bezogen zunächst unseren Campingplatz. Dieser befand sich zur Freude aller direkt an einem Bach der in den Colorado mündet. Jede Menge kaltes klarstes Wasser. Den Rest des Tages verbrachte jeder auf seine eigene Weise. Hauptsächlich mit lesen, schlafen oder trinken, bloß in unterschiedlichen Rhythmen.
Am nächsten Morgen standen wir noch früher auf als am vorherigen. Wir wollten um 4:00 Uhr aufbrechen, da wir nun aus dem Canyon herausklettern mussten und die Route zudem auch noch länger war als die vom Vortag. Nachdem wir ungefähr anderthalb Stunden dem Colorado flussabwärts gefolgt waren erreichten wir um ca. 20 nach sieben den ersten Trinkwasserstopp. Wer mich kennt, denkt jetzt vielleicht: „Hm, der ist doch sonst nicht so’n Wanderfreak?“ Stimmt. In der Tat hab’ ich zwischendurch gedacht, warum zum Himmel ich um sieben in der Früh’ mit 15 Kilo Gepäck auf dem Rücken da hoch kraxele. Noch mehr später als es gegen elf war und es nur noch hin und wieder Schatten vor der brennenden Sonne gab. Wasser ging jetzt regelmäßig nicht nur in den Körper sondern auch darüber. Ich muss aber sagen, dass sich jeder schmerzende Muskel gelohnt hat. Eine Wanderung zu den Ufern des Colorado und zurück ist ein unvergessliches Erlebnis und ein Muss für jeden der die wirkliche Größe des Grand Canyon erfahren will. Erschöpft aber glücklich machten wir uns gegen Mittag auf den Weg zum nächsten Stopp unsere Reise: Las Vegas.

Schon im Grand Canyon National Park waren die Temperaturen unmenschlich heiß. So zwischen 30° Celsius am Morgen und Abend und bis zu 42° um die Mittagszeit. Aber je weiter wir Richtung Las Vegas durch die Wüste fuhren, desto heißer wurde es. So kamen wir am Abend bei lockeren 38° Celsius (ca. 108° Fahrenheit) in dem Spielplatz Amerikas, wie Vegas auch genannt wird, an. Leider etwas zu früh. Als wir auf die Stadt zu fuhren war es gegen halb acht und die blutrote Sonne war noch nicht ganz hinter den Bergen verschwunden, so dass es für uns keine Lichterkulisse gab. Die ließ aber nicht lang auf sich warten. Laut Lonely Planet (Die Bibel für jeden Reisenden!) lag unser Hotel direkt auf dem „Strip“, der in Wirklichkeit Las Vegas Boulevard heißt und so fuhren wir den ganzen Boulevard runter. Was uns bei dem gebuchten Zimmer. etwas merkwürdig erschien, war eben die Kombination aus Standort und Preis. Das Doppelzimmer kostete US$ 50,- also ca. 39,- €. Zunächst fanden wir dann auch das Hotel nicht weil wir nach einer kleinen Bude suchten. es stellte sich aber heraus, dass unser Hotel ein ausgewachsenes Las Vegas mit obligatorischem Kasino namens „Bill’s Gamin’ Lounge and Hotel“ war. Übrigens ein echtes Relikt aus den 70ern im schlechten Westernstil mit modrigem Teppichboden in der zeitgenössischen Farbkombination. Was uns dann aber die Schuhe auszog, war das Zimmer. Ich hatte mich innerlich schon auf das Schlimmste vorbereitet, doch umsonst. Das Zimmer war sehr geräumig und sauber und wartete mit zwei Kingsize-Betten die normalerweise ohne weiteres als Doppelbetten durchgehen würden und einem Bad mit Badewanne auf. Ein ausreichend großer (geschätzte) 45 Zoll Flachbild-Fernseher rundete das ganze ab. Nach ersten Begeisterungsstürmen beschlossen Andi und Jochen, obwohl müde vom Tagesmarsch (wir waren ja seit 4:00 Uhr morgens auf den Beinen), noch ein wenig die unmittelbare Umgebung zu erkunden. Ich hab die Wanderung im Canyon nicht so einfach weggesteckt und beschloss daher meinen schmerzenden Muskeln ein Bad zu gönnen. Nachdem ich aus der Wanne war, machte ich es mir im Bett gemütlich und widmete mich meinem neuesten Buch. Dafür, dass sie nur was essen und die Umgebung erkunden wollten brauchten die beiden ganz schon lang. So um halb zwei in der Nacht trudelte Joe ein – und fragt mich wo Andi sei. Ich: „Woher soll ich das wissen, IHR wart doch zusammen unterwegs?!“ Die beiden hatten sich nach dem Essen getrennt und waren offensichtlich in unterschiedliche Richtungen losgezogen. Andi kam ca. ne Stunde später. Jochen war den Spuren einiger Filmcharaktere wie zum Beispiel dem Meisterdieb Danny Ocean oder dem von Johnny Depp im Klassiker „Fear and Loathing in Las Vegas“ gespielten Reporter in die entsprechenden Kasinos gefolgt. Darunter das Bellagio, mit dem berühmten Fontänenspiel vor dem Hotel, das MGM Grand oder das Circus Circus, dessen Hotelzimmer Johnny Depps Charakter und sein Anwalt verwüsten. Was Andi in der Zeit getrieben hat bleibt weiter ein Mysterium. 
Ich wachte nach langem (dachte ich) zwölfstündigem Schlaf so gegen eins am Mittag auf. Nachdem ich noch eine halbe Stunde gedöst hatte und die beiden noch keine Anzeichen machten zu erwachen beschloss ich, mein Buch weiter zu lesen. Also setzte ich mich ins Bad und las. Relativ lange. Irgendwann schaute ich auf die Uhr und es war bereits kurz vor vier(!) am Nachmittag. Eine knappe halbe Stunde später erwachten dann auch die anderen beiden aus ihrem Koma. Jochen stieß einen Freudenschrei aus, als er bemerkte, dass er gerade gute 15 Stunden geschlafen hatte. Er wollte mir auch zunächst nicht glauben dass es bereits halb fünf war. Gut gelaunt beschlossen wir, ganz in Las Vegas Manier, erstmal Frühstück aufs Zimmer zu bestellen. Danach widmeten wir uns, hm, administrativen Aufgaben wie Fotos sortieren, Fotos austauschen, Baseball schauen und (eigentlich) Blog schreiben. Letzteres viel dann der Zeit zum Opfer denn so gegen 20:00 Uhr machten wir uns frisch zogen unser bestes Bierkleid an und traten auf den Strip. Zunächst bewunderten wir das Fontänenspiel vor dem Bellagio, das alle 15 Minuten im Takt eines Klassikers die Zuschauer beglückt. Anschließend enterten wir das Bellagio um alle mal 20 Dollar beim Blackjack zu verlieren. Es hat aber Spaß gemacht. Außerdem kommt der Spieler nicht nur in den Genuss von kostenlosen Drinks (in unserem Fall gar nicht mal so üblen Mojitos), sondern auch von Anekdoten und Ratschlägen des Croupiers. Man muss einfach die Atmosphäre mal erlebt haben. Das Bellagio hat mir persönlich übrigens sowohl von innen als auch von außen am besten gefallen. als nächstes schlenderten wir zum Flamingo. Dort geht es etwas verrückter zu. Der Schlag von Menschen ist aber in ganz Vegas der gleiche. Uns hat allerdings überrascht wie viele Familien dort auch unterwegs waren. Zumindest bis kurz nach Sonnenuntergang. Naja, zum Glück wird es in Vegas ja nie dunkel. An der Stelle war der Abend für mich leider gelaufen. Hm, gelaufen ist gut, denn genau das konnte ich nicht mehr. Zu meinem alles überschattenden Monstermuskelkater, der sich an diesem zweiten Tag nun so richtig austobte, kam auf einmal Übelkeit und leichter Schwindel. Jochen meinte am nächsten Tag, das seien gute Anzeichen für einen leichten Sonnenstich. Gut möglich bei den Temperaturen. Ich machte mich also auf den Weg zurück zum Hotel, während Andi und Jochen für den Rest der Nacht Las Vegas unsicher machten. Der Schlaf war für mich ziemlich bescheiden und für die anderen beiden ziemlich kurz. Um 09:30 Uhr gingen wir früstücken und so gegen 10:30 Uhr starteten wir in die Wüste.

Das Thermometer war auf seinem Weg nach oben nicht aufzuhalten. Wir durchquerten das berühmtberüchtigte Death Valley, das Tal des Todes, und so gegen Mittag erreichte das Quecksilber 126 Grad Fahrenheit, das sind gute 52° Celsius! Globale Erwärmung hin oder her, ohne die Klimaanlage wären wir glaub’ ich gestorben. Im Death Valley besichtigten wir eine interessante Stelle. In paar Meilen abgelegen von unserem Highway befand sich einer der tiefsten Punkte der Erde. Also, weit unter dem Meeresspiegel aber nicht im Meer, also auf dem Land, ach ihr wisst schon was ich meine. Dieser liegt ca. 70 Meter unter Normal Null. Wenn man dort steht sieht man das natürlich nicht aber es ist irgendwie schon faszinierend. Normalerweise würde das ganze Areal mit Grundwasser voll laufen, aber auf Grund der enormen Hitze bleibt alles trocken.

Nach der Hitze des Tals des Todes machten wir Rast in Lone Pine, einem 2000-Seelen-Dorf am Rande der Wüste in dem schon viele Wild-West-Filmcrews stationiert waren, da die Umgebung perfekte Voraussetzungen für einen klassischen Western liefert. Der Reiseführer empfahl eine klassische Amerikanische Burgerschmiede in der wir uns für den Rest des Tages mit wirklich ausgezeichneten Burgern stärkten. Diese Bulettenbrötchen sind im Übrigen nicht zu vergleichen, mit dem Plastikfraß den man bei uns fälschlicherweise als Burger beschimpft. Das nur mal so am Rande. Wir fuhren noch bis nach Einbruch der Dämmerung da wir unbedingt an die Grenze unseres nächsten Ziels kommen wollten, dem ebenfalls berühmten Yosemite National Park. So schlugen wir unser Zelt auf einem netten kleinen Zeltplatz 10 Meilen vor der Parkgrenze auf.

Schon hier hatte jeder Zeltplatz eine eigene „Bear-Box“, eine ungefähr 1,5 Kubikmeter große Metallbox mit speziellem, nur von Menschen zu öffnendem Schließmechanismus, in dem man alle Artikel aufbewahren soll, die Gerüche absondern. Yosemite National Park und Umgebung ist nämlich unter anderem natürliches Habitat des Schwarzbären. Und Bären gehören nicht nur zu den intelligentesten sondern auch zu den neugierigsten Tieren. Das die Sachen auch nicht im Auto vor den pelzigen Bewohnern sicher sind zeigten uns später Fotos von Fahrzeugen die von Bären regelrecht auseinander genommen worden waren. Um zum Beispiel an den Kofferraum zu kommen, weil er dort vielleicht ein interessantes Deo gerochen hatte, hatte ein Bär den Rahmen des hintern Seitenfensters hinunter gebogen, war in Wagen geklettert und hatte dann die Rücksitze zerfetzt. Soviel zu diebstahlsicheren Autos.

Schon bei der Einfahrt in den Yosemite National Park, die übrigens nur 20 Dollar für ein 7-Tage-Ticket kostet, befällt einen ein tolles Gefühl von Wildnis und Abenteuer. Der Park selbst ist riesig. Von der Einfahrt fährt man ungefähr 45 Minuten bis zum zentralen Yosemite Valley, einem Tal inmitten der riesigen umgebenden Felswände. Man fühlt sich auf einmal, ähnlich wie im Grand Canyon ganz klein. Um einen herum ragen steile, 500 Meter hohe Wände aus schierem Stein auf. Alles ist grün und überall wuseln kleine Tiere durch die Gegend, meistens Squirrels. Das muss ein Verwandter des Eichhörnchens sein.
Am Vormittag machten Joe und Andi einen 4-Meilen-Trail zum Glacier Point, einem Punkt hoch über dem Tal, von dem man einen fantastischen Ausblick hat. Ich musste für die Wanderungen in Yosemite leider passen, da ich gerade mal halbwegs durch die Gegend humpeln konnte. Ich hab’ mir während dessen eine Galerie angeschaut und einen Abstecher zu verschiedenen Aussichtspunkten gemacht, bevor ich die beiden von der Spitze des Berges abgeholte. Außerdem brauchte ich auch noch einen Schlafplatz für die Nacht des folgenden Tages, da die beiden Strategen einen Zwei-Tages-Trip zum Half-Dome, einer der berühmtesten Felsformationen des Parks planten. Das stellte sich zunächst als kleines Hindernis da, denn die beiden würden das Zelt mitnehmen und so musste ich einen Platz finden wo ich im Auto pennen konnte. Zunächst genossen wir den Rest des Tages aber einen gemütliche Schlauchboottour über den dahin fließenden Merced River. Das war abkühlend und auch ziemlich unterhaltsam, da der Fluss nur so von Freizeitkapitänen aller Altersgruppen wimmelte. Am Abend fuhren wir zu einem Zeltplatz am Rande des Parks. dort genossen wir im letzten Licht des Tages ein paar saftige Steaks und überraschend gute Bratwürstchen vom offenen Feuer während wir uns alle möglichen und unmöglichen Bär-Situationen ausmalten. Wir hatten inzwischen auch gelernt, dass der hiesige zwar Schwarzbär heißt, aber so gut wie nie wirklich schwarz ist, sondern sein Fell meist eine Brauntönung hat.
Am nächsten Morgen starteten Andi und Jochen ihren Zwei-Tages-Trip. Ich widmete mich die erste Hälfte des Tages meinem Buch und einem Früstück und spazierte dann entlang des Merced River. Eine unbeschreiblich schöne Landschaft. Besonders beeindruckt ist man immer dann, wenn man zwischendurch nach oben schaut und die alles überragenden Felswände vor sich sieht. Ich traf und unterhielt mich mit vielen netten Leuten und am Abend fuhr ich zu einem Zeltplatz etwas außerhalb des Tals um dort die Nacht zu verbringen. Was hier wirklich nervt, ist dass man alles was auch nur im geringsten Geruch absondert, wie etwa neben Nahrungsmitteln auch Cremes, Rasierschaum, Deo und so weiter aus dem Auto in die Metallkisten packen muss und morgens wieder ins Auto.
Heute bin ich so gegen 08:30 aufgestanden, hab endlich mal meine Wanderschuhe sauber gemacht und bin dann zurück ins Tal gefahren. Dort hab’ ich mir ein Rad gemietet und bin rund ums Tal gefahren. Unter anderem war ich an den Mirror Lakes. Vielleicht erinnert ihr euch noch an unsere Bilder von den Mirror Lakes und dem Lake Matheson in Neuseeland. Das hier ist kein Vergleich dazu. Die Landschaft ist wundervoll aber der Name entstammt vermutlich nur der Tatsache, dass die Oberfläche dieser „Tümpel“ ziemlich ruhig und gleichmäßig ist. Nach der Radtour hab ich mir mein iBook geschnappt und jetzt sitz ich hier in einem netten Café im Schatten und schreib’ euch.

Das war’s dann auch erstmal. Heute oder morgen fahren wir weiter, vermutlich Richtung Sacramento. Ich bin gespannt was Jochen und Andi erzählen wenn sie gleich von ihrer Tour wieder da sind. Vielleicht sie ja einen Bären gesehen. Das Glück hatte ich leider bis jetzt nicht.

Bis bald

Reini

Samstag, 5. Juli 2008

Von Planstädten und Tequilas...

Hey Fellas!

Die drei Reisetiger grüßen euch aus dem sonnigen Kalifornien! Wir sind noch keine drei Tage hier und es gibt schon etliche gute Geschichten. Aber ich fang’ mal am besten mit unserer Ankunft am Flughafen von Los Angeles an.

Oder vielleicht doch schon vorher, denn ein kleines Detail will ich hier nicht unerwähnt lassen. Da wir auf dem Weg von Auckland nach Los Angeles der Zeit quasi voraus geflogen sind, haben wir einen riesigen Zeitsprung hinter uns. Die Flugzeit beträgt ca. 12 Stunden aber der Zeitunterschied ist theoretisch 19 Stunden. Dadurch liegen wir jetzt erstens zeitlich gesehen neun Stunden hinter euch und zweitens hatte das zur Folge das wir am Morgen des Abends angekommen sind, an dem wir los geflogen sind. Das fand ich schon komisch.

Während des Anfluges stach uns die Planstruktur der acht Millionen Stadt ins Auge. Die meisten Straßen verlaufen exakt parallel zueinander. Auch die dichte Besiedelung fällt auf. In der Endphase des Landeanfluges kamen die Häuser echt verdammt nahe. Die letzten Häuser stehen dementsprechend auch nur wenige Meter vom Beginn der Landebahn entfernt. Mich würde mal interessieren was so’n Haus kostet. Nach der Landung begann das übliche Zoll-Prozedere auf dass ich persönlich ja sehr gespannt war. Es wird ja immer davon gesprochen, dass das bei der Einreise in die USA so fürchterlich langwierig sei, zu viele Daten genommen werden und zu viele Fragen gestellt werden. Alle Verschwörungstheoretiker muss ich hier jedoch enttäuschen: Es war sogar vergleichsweise schnell und einfach. In Australien und Neuseeland war das definitiv intensiver. Die meisten von euch werden sich hoffentlich noch an den Eintrag über die Einreise nach Neuseeland erinnern. Das hier hat nicht mal halb so lang gedauert. Der Zollbeamte hat unsere beiden Zeigefingerabdrücke genommen und ein Foto von uns gemacht. Dann hat er noch gefragt was wir in den USA vorhaben und wie lange wir bleiben wollen – das war’s. Auch nicht mehr Fragerei als in anderen Ländern. Und ich persönlich hab’ kein Problem mit den Fingerabdrücken, da ich nicht vorhabe hier ein Drogensyndikat zu gründen.

Vom Flughafen aus haben wir uns von einem Shuttlebus zur Autovermietung bringen lassen, wo wir den fahrbaren Untersatz, den wir für die nächsten drei Wochen gebucht haben, abholen wollten. Alles wie am Schnürchen. An der Rezeption erledigten wir das formelle und danach verwies der Typ uns auf den Parkplatz neben dem Gebäude. Er meinte wir sollten uns einfach einen Wagen der Klasse „Mid-Size“ aussuchen. Taten wir dann auch: Jetzt fahren wir eine sportliche Pontiac G6 Mittelklasse Limousine. Wir fahren hier jetzt natürlich wieder auf der rechten Straßenseite.

Die führte uns als erstes in die Berge von Hollywood. Von dort hatten wir einen tollen Ausblick auf LA und wir konnten unserer Kollektion „Die Drei vor berühmten Spots“ mit dem Hollywood-Schriftzug im Hintergrund mal wieder Exemplar hinzufügen. Anschließend suchten wir uns ein Hostel und wurden direkt auf dem Holllywood Boulevard, schräg gegenüber vom Kodak Theater, wo jedes Jahr die Oscars verliehen werden, fündig. Nachdem wir das Auto erstaunlich günstig geparkt hatten, machten wir uns auf einen Streifzug durch Hollywood, der über die „California Pizza Kitchen“ in einen Saloon führte, wo wir den Rest des Abends zubrachten.

Am nächsten Morgen fuhren wir zunächst durch Beverly Hills, um uns die tollen Promivillen anzuschauen – oder deren Hecken. Da würd’ ich im Übrigen zur Not auch hinziehen.
Danach fuhren wir zum Santa Monica Pier und Strand wo wir die Stunden zum späten Nachmittag zubrachten.
Für den Abend war ein Treffen der besonderen Art angesagt. Der Andi scheint ja irgendwie überall entfernte Verwandtschaft zu haben und so besuchten wir am Abend einen entfernten Verwandten mütterlicherseits der schon etliche Jahrzehnte in Huntington Beach, einer Stadt südlich von Los Angeles wohnt. Mit ihm hatten wir auch unser erstes richtig typisch US-amerikanisches Burgererlebnis, denn er schleppte uns in einen typischen Burgergrill-Schuppen. Auch die Nacht durften wir bei ihm verbringen wofür wir sehr dankbar waren. Die Gegend in der sein Häuschen steht ist im Übrigen auch nicht zu verachten. Fast jedes Haus hat eine Kanalanbindung so dass man mit seinem Boot direkt auf’s Meer raus fahren kann.

Heute Morgen haben wir uns auf den Weg nach San Diego gemacht. Da das gar nicht so weit ist und wir am Mittag etwas Zeit hatten, haben wir uns entschieden einen kurzen Abstecher nach Mexiko zu machen. Das war ziemlich einfach. Wir haben unser Auto auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums abgestellt und sind über die Grenze gelaufen. Das ist von den USA nach Mexiko fast so entspannt wie heutzutage in Europa. Keine Kontrollen, kein gar nix. In Tijuana, Mexiko haben wir lecker gegessen und natürlich einen Tequila getrunken bevor wir wieder über die Grenze in die Staaten gewechselt sind. Das ist auch kein großes Theater für US-Bürger oder Bürger anderer Staaten, so lange man nur ein paar Stunden drüben war und nichts mitbringt (vor allem nicht mexikanische Verwandte).

Heute Nachmittag haben wir uns dann noch mal an den Strand gelegt, bevor wir einen wunderschönen Sonnenuntergang bewundern konnten.

Jetzt sitze ich in unserem Hostel in San Diego während die anderen beiden die Stadt unsicher machen. Mir war heute nicht so nach Party und so hab ich Zeit gehabt, euch ein wenig zu unterhalten. Ach ja, heut ist ja auch der vierte Juli gewesen. In den USA der „Independence Day“ (Unabhängigkeitstag) der hier groß mit Grillen und Feuerwerk am Strand zelebreiert wird.

Morgen machen wir uns auf den Weg Richtung Grand Canyon und Las Vegas. Eine weitere spannende Etappe unserer USA Tour.

Bis denn dann! ☺


Reini

Montag, 30. Juni 2008

Einmal muss jeder geh'n...

Haere mai!

Geht’s euch gut? Bestimmt. Jetzt geht’s uns auch wieder besser. Die letzten Wochen waren doch Nerven zerreißend. Die „Final Exams“ standen an. In jedem, der vier von uns belegten Kursen war eine zermürbende stundenlange Prüfung abzulegen. Gut, das war jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben aber Nerven haben die Klausuren schon gekostet. Zumal wir auch noch das große Los gezogen haben und jeweils zwei Prüfungen an einem Tag absolvieren durften.

Und vorher, drum herum und zwischendurch galt es ja auch noch wichtige Vorbereitungen zu treffen. Vorbereitungen auf unsere nächste große Reiseetappe die da heißt: Los Angeles – San Francisco (auf einer Menge bisher nicht wirklich geplanter Umwege).
Bevor wir in geheimer Mission in die USA reisen können, müssen wir hier unsere Spuren verwischen. Wir haben den Colonel verkauft, unsere Konten aufgelöst und alle beseitigt die je unser Gesicht gesehen haben. Stimmt alles bis auf letzteres.

Aber Spaß beiseite, Ernst steht vor der Tür. Unsere Zeit in Neuseeland neigt sich endgültig dem Ende zu. Uns bleiben noch 1 ½ Tage in diesem wunderschönen Land um sich von neu gewonnenen Freunden zu verabschieden, noch ein letztes Mal in Drury Lamm mit Minze und Kumara (Süßkartoffeln) zu essen und vielleicht noch einen letzten Blick über den großen Aucklander Yachthafen schweifen zu lassen. Es war eine unglaubliche Zeit in NZ die wir für immer in Erinnerung behalten werden. Wir haben zauberhafte Momente wie den Abend am Lake Pearson, den Sonnenuntergang in der Bay of Islands oder die Nacht im Te Urewera National Park erleben dürfen. Ok, Teile von letzterer waren nicht ganz so zauberhaft aber irgendwie hatte alles, aber auch wirklich alles was wir hier gesehen und erlebt haben seinen Charme gehabt. Ein persönlicher Höhepunkt für mich war beispielsweise die Dämmerungszeremonie zum ANZAC Day am Morgen meines Geburtstages vor dem Auckland Museum. Ich denke auch Andi und Jochen werden ihre ganz persönlichen Höhepunkte in Bezug auf Neuseeland haben.

Bevor wir in den Flieger nach Kalifornien steigen passiert nicht mehr viel. Dienstag Mittag bringen wir unsere Zusatz-Koffer zum Flughafen. Dienstag Abend gehen wir ein letztes Mal mit Freunden in Auckland essen und Mittwoch Mittag geht’s dann auf zum Flughafen. Dann heißt es vorerst Good-Bye New Zealand!

Unseren nächsten Blogeintrag senden wir dann aus dem leider wortwörtlich sonnenverbrannten Kalifornien. Ab da gibt’s in gewohnter Manier so oft es geht unseren Reisebericht.

Ich denke ich kann für Jochen und Andi sprechen wenn ich sage: Wir hatten eine unglaubliche großartige Zeit hier und wir werden Dich vermissen...



...Aotearoa!

Sonntag, 8. Juni 2008

Wochenendtrip nach Taupo

Hallo liebe Leute aus der Heimat,

jaja, ich weiß, lange ist's her seitdem wir geschrieben haben. Aber man muss auch zu unserer Verteidigung sagen, dass die letzten Wochen nochmal Endspurtstimmung hatten. Zunächst einmal waren noch ein paar Assignments und unsere zwei Gruppenprojekte zu vollendenund die letzten paar Tage standen ganz im Zeichen unseres Auto.... saubermachen und verkaufen. Dazu aber mehr an einer anderen Stelle. Die Intension dieses Eintrages widmet sich nachträglich unserem Wochenende in Taupo, vom 16.5. bis 19.5.

Der Grund dieses Ausfluges war eine letzte Rechnung die Andi und ich (Joe by the way) noch mit Neuseeland offen hatten... wir wollten noch ein letztes Mal alle Kräfte mobilisieren und an dem wohl bedeutensten Forellengewässer der südlichen Hemisphere, Lake Taupo und Tongariro River, unser Glück versuchen. Unterstützen sollte unser Glück jedoch ein Guide, den wir ein paar Tage vor unserer Abreise gebucht haben. Schließlich ging es um die hohe Kunst des Angels, Fliegenfischen, und nicht einfach Blinker rein und kurbeln.

Begleiten sollten uns auf diesem wohl letzten Roadtrip in Neuseeland wiederum alte Bekannte, diewohl mittlerweile zum Inventar gezählt werden können: Johannes, Maria und Soupi, Marias Freund, der mittlerweile auch in Neuseeland eingetrudelt ist.

Los ging es Freitag nachmittag nach den Vorlesungen. Geplant war, Samstag mit dem Guide zu fischen (wobei nur Johannes, Andi und ich), Sonntag den Tongariro Crossing zu machen (Track im Tongariro National Park, bereits auf der Nordinseltour zur Hälfte gelaufen), und Montags dann alle zusammen nochmal fischen zu gehen.
Die Fahrt zum Lake Taupo mit gleichnamigem Ort dauert von Auckland etwa 4 Stunden, so dass wir gut gelaunt, aber mega-hungrig am Freitag abend in unserem Backpacker Bezug nahmen. Da das nächste Pub direkt um die Ecke war, gutes Essen auf der Karte hatte und auch noch ein Auckland Blues (Rugby) Spiel zeigte, fühlten wir uns direkt heimisch und schlugen uns erstmal die Bäuche voll. Als allerdings nach dem Spiel eine Band das Spielen angefangen hatte, oder naja.... es zumindest versucht hat, verließen wir fluchtartig das Pub und vergnügten uns lieber selber mit etwas Bier auf unserem Zimmer. Aufgrund der Tatsache der langen Autofahrt, des üppigen Essens und der Gewissheit am nächsten Morgen früh aufstehen zu müssen, verlief der Abend jedoch relativ gemühtlich und wir waren alle früh im Bett.

Am nächsten Morgen konnten wir uns vor lauter Vorfreude kaum retten, wir sollten den Guide, Peter, um 8:15 Uhr am örtlichen Informationscentrum treffen. Also vorher noch schnell ein Kaffee gekauft und los gings. Peter war ein sehr gemühtlicher Kiwi um die Mitte 50, mit dem wir uns sofort gut verstanden. Auf der halbstündigen Fahrt Richtung Fluss erzählten wir uns allerhand Geshichten ums Angeln, was wir schon alles fürErfahrungen gesammelt hatten und wie es um das Angeln in Neuseeland bestimmt ist. Durch unsere schon vorher getätigte Recherche verwunderte es uns nicht, als Peter uns klarmachte, dass der Tongariro River einer der bekanntesten uns besten Forellenflüsse der Welt sei. Schon oft wurden Weltmeisterschaften im Fliegenfischen am Lake Taupo und den umliegenden Flüssen ausgetragen, was unser Herz natürlich höher schlugen ließ. Unsere erste Station war der Ort Turangi, am südlichen Ende des Lake Taupo. Hier kauften wir unsere Lizensen, Köder (Fliegen) und Neopren-Gummihosen. Danach war erst mal Training angesagt, so fuhren wir zu einer freiläufigen Wiese um das "Casten" also das Auswerfen der Fliegen zu üben. Dies ist nicht ganz so einfach und lässt sich überhaupt nicht mit herkömmlichen Angeln vergleichen, daher war es gut, erstmal eine kleine Einführung zu bekommen.
Nach halbstündiger Eingewöhnungsphase und viel Lob von Peter ging es dann endlich an den Fluss.
Wie schon bei unseren bisherigen Angelausflügen waren wir auch dieses Mal wieder begeistert von der Schönheit der Natur, die sich uns preisgegeben hat. Kristallklares bis türkises Wasser, Felsen, Stromschnellen.... ihr werdet's auf den Bildern sehen, was ich meine. Doch nun wurde es ernst: Johannes, Andi und ich stellten uns mit etwas Abstand nebeneinander am Flussufer auf uns versuchten unser Glück unter den Anweisungen von Peter. Und nach nicht allzu langer Zeit war es tatsächlich so weit. Andi "hookte" die erste Forelle am HotSpot direkt nach einer Stromschnelle. Nach kurzem Kampf wurde der Prachtfisch sicher gelandet und erstmal unter Blitzlichtgewitter zur Schau gestellt. Da hiermit zumindest ein Teil unseres Abendessens gesichert sein würde, entshlossen wir uns, den Fisch zu töten und auf einen nächsten zu hoffen, um Abends ein leckeres Mahl verspeisen zu können. Da sich Andi das irgendwie zu Herzen genommen hatte, dauerte es keine halbe Stunde, als er den nächsten am Haken hatte. Auch diesem schönen Fisch wurde ein Erbarmen verweigert und unser Abendessen war gesichert. Als dann auch Johannes seinen Fisch gefangen hatte, der jedoch wieder freigelassen wurde, wurde ich dann ein bisschen nervös. Meine Anglerehre gestattete es mir nicht, als einziger dieses Tages leer auszugehen. Da Peter irgendwie der gleichen Meinung war, packte er mich und schleppte mich etwas flussabwärts. Da unser erstes Spot nun ziemlich befischt wurde (Andi hatte mittlerweile schon seinen dritten Fisch gefangen) meinte er, dass ich etwas flussabwärts bessere Chancen hätte. Und in der Tat, in relativ seichtem Wasser nach einer kleinen Stromschnelle hatte ich dann auch Glück. Eine schöne Regenbogenforelle war der Lohn für stundenlanges Rumstehen.
Da es mittlerweile schon 4 Uhr war, setzten wir kurz darauf unseren Heimweg an. Am Auto angekommen gratulierten wir uns erstmal gegenseitig zu einem tollem Angeltag, mit traumhaftem Wetter und guter Ausbeute. Unser Dank galt vor allem Peter, der wirklich super nett und kompetent war. Und ein echter Kerl war er auch, zauberte er doch zack zack erstmal ein paar kühle Bier für die ganze Mannschaft aus seiner Kühlbox. Die Fische hatte er für uns in der Zwischenzeit auch noch kochfertig ausgenommen und gesäubert so dass wir stolz und guten Gewissens unsere Fahrt zurück nach Taupo antreten konnten.
Dort angetroffen, trafen wir wieder auf Maria und Soupi, die zwar auch den ganzen Tag Angeln waren, jedoch kein Glück hatten. Dafür hatten sie jedoch eine tolle Idee, wie wir die Fische zubereiten könnten. Nach schnellem Einkauf fuhren wir dann noch eine Stunde nach National Park (der Ort heißt wirklich so), wo wir die Nacht verbringen sollten und dann am darauffolgenden Tag das Crossing starten würden.
Das Abendmahl, das Maria und Soupi an diesem Abend für uns zauberten sucht wirklich seinesgleichen. Sorry Mama, sorry Ryan, aber sowas Gutes hab ich selten gegessen. Der Fisch schön im Ofen mit Butter, Zwiebeln, Knoblauch, dazu angebratene Pilze und eine Spezialität aus PEI (Prince Edward Island, der kanadischen Insel, wo die beiden herkommen): gestampfte Süßkartoffeln, mit brauner Zuckerglassur und Mandeln on top.... unvorstellbar, Leute, unvorstellbar. Wie auch immer, wie ihr euch vorstellen könnt, war nachso einem Tag und so einem Mahl nicht mehr viel mit großer Sause, und da der Ort auch nur aus drei Häusern bestand und wir am nächsten Morgen noch eher aufstehen mussten, fielen wir nach einer kleinen Pokerrunde tot ins Bett.

Der nächste Morgen begann früh... viel zu früh. Um 6:30 Uhr fuhr der Shuttle, der uns zum Crossing bringen und uns am Nachmittag wieder nach Hause bringen sollte, los, so dass wir um 6 aus den Federn mussten. Vollbepackt mir viel viel Klamotten (scheiß-kalt!) und viel Proviant ging es schließlich los, auch dieses Kapitel Neuseelands zu vervollständigen. Wie ich bereits erwähnte, haben wir das Crossing ja beim letzten Mal nur zur Hälfte gemacht, da wir zu spät losgingen. Diesmal sollte es nun anders werden. Am Startpunkt angekommen fühlten wir (zumindest Johannes, Maria und ich) uns direkt heimisch, da wir diesen Part ja schon kannten. Soupi und Andi waren jedoch umso neugieriger. Doch auch für usn war es eine total andere Landschaft, da jetzt schon Schnee lag. Nach den ersten Kilometern stand jedoch auch eines fest. Andi und Johannes wollten unbedingt den Mount Ngauruhoe, besser bekannt als Mount Doom (der Schicksalsberg) aus Herr der Ringe, erklimmen. Für mich persönlich war der 3 Stunden Umweg zu viel Kletterei und zu stressig, da der Rest des Crossings in Eiltempo bewältigt werden muss, um den Pick-up um 16 Uhr nicht zu verpassen. Ich sagte also den beiden, sie sollen vorausgehen und ich werde auf Soupi und Maria warten, in der Annahme, dass die beiden auch nicht so kletterwillig sein.... naja, zumindest zur Hälfte stimmte dies. Nach kurzer Erklärung beschloss Soupi die anderen beiden einzuholen und auch den Gipfel zu besteigen. Maria und ich freundeten uns mit der Bummelroute an. Viel Zeit und viel Genießen. So gingen die zwei Gruppen ihren Weg. Was Maria und ich erlebten, war viel Bekanntes, jedoch in anderen Umständen. Der Schnee machte vieles viel viel schöner und zauberhafter. Wieder ging es vorbei am Red Crater und den grünen Emerald Lakes, danach war Neuland angesagt. Jedoch entpuppte sich der 3 stündige Abstieg als monotone Graslandschaft die ab und zu einen netten Blick auf ein paar Seen hatte, jedoch unserer Meinung nach nichts Spektakuläres mit sich brachte. Kurz vor Ende der Tour bekam ich dann noch eine nichts gutes bedeutende SMS: "Sind in einer Std an den Emerald Lakes und haben kein Wasser mehr!" Ja, nicht so prickelnd, vor allem da Maria und ich noch 3Liter hatten, jedoch 2,5 Std vor den anderen 3 waren. Jedoch erinnerten wir uns daran, dass kurz nach den Lakes eine Hütte war, an der man sein Wasser auffüllen konnte.
Kurz vor 4 konnten wir dann die anderen drei auch an der Sammelstation wieder begrüßen und die Bilder, die sie vom Gipfel mitgebracht haben, sind wirklich einzigartig und machen mich bis heute noch ein klein wenig neidisch, nicht doch auf den Gipfel gestiegen zu sein. Aber seht selbst in unseren Bildern.

Da am nächsten Tag wieder Fischen aufder Tagesordnung stand, fuhren wir am Abend noch völlig erschöpft zurück nach Turangi. An diesem Abend gab es übrigens gutes deutsches Schnitzel mit Gemüse und Nudeln. Genau das Richtige nach so einem Tag.

Nächster Tag, gleiches Spiel wie am Samstag. Nach kurzem Kaffee ging es in den Angelshop um allerhand Equipment auszuleihen. Danach ging es zur gleichen Stelle, die wir schon mit unserem Guide befischt hatten. Jedoch sollten wir an diesem Tag nicht si viel Glück haben. Es gehört halt anscheinend doch mehr dazu alsnur Glück, und ich denke, man kann eine Menge falsch machen. Da wir zu fünft waren verteilten wir uns über ein großräumigeres Gebiet, was zur Folge hatte, dass wir kurzzeitig Maria und Soupi verloren hatten, doch am Nachmittag haben wir alle wieder gefunden und es ging mit leeren Händen Richtung Heimat.

Unser verlängerte Wochenende endete um 10 Uhr abends zurück in Auckland, nachdem so mancher in ein handballerisches Car-Game (unsere loyalen Leeser wissen was gemeint ist) auf der Rückfahrt verwickelt wurde.

Das war es nun, mit ziemlicher Sicherheit kann man wohl sagen, dass das der letzte Ausflug war, den wir in Neuseeland getätigt haben. Vor allem war es auch der letzte Ausflug mit Johannes, den wir vor einer Woche verabschiedet haben. Er tümmelt jetzt irgendwo aufder Südinsel rum, die er für die nächsten 2,5 Monate bereisen wird... armes Schwein ;-). Danke nochmal an dieser Stelle Johannes für die vielen schönen und vor allem witzigen Trips, see you back in Germany.

Auch bei uns gibt es neues, unsere Vorlesungen sind vorbei und die heiße Lernphase auf die Abschlussklausuren hat begonnen. Trotzdem lassen wir uns natürlich die Fussball-EM nicht durch die Lappen gehen, wir haben schon eine Kneipe gefunden, die morgens um 6 die Pforten öffnte und die Spiele Live mit Frühstück überträgt. Dies werden wir in ein paar Stunden testen, wenn unsere deutschen Kicker zum ersten Mal antreten.

Ansonsten gibts noch eine interessante Sache, wir haben unseren Flug nach vorne verschoben. Das heißt dass wir nur noch 3 Wochen in diesem wunderschönen Land verbringen werden. Ist echt wahnsinn wie schnelldie Zeit vergeht. Unser Flug in die USA geht demnach schonam 2.7., die Vorbereitungen laufen schon auf Hochtouren.

Bis dahin, drückt uns die Daumen für die Klausuren.

T minus 44 Tage

Joe

Mittwoch, 21. Mai 2008

Alltagsleben in der Stadt der Segel oder warum man in Auckland einfach nicht vorwärts kommt

Hellooooo....

naaaa wie isset euch? Mir ist letztens mal wieder aufgefallen das wir eigentlich ausschließlich über spezielle Ereignisse oder unsere Reisen sowie abenteuerlichen und atemberaubenden Expeditionen berichten. Deswegen möchte ich euch heute mal unseren Alltag hier etwas näher bringen. Dazu wird’ mich erstmal dem, wenigstens unter Nicht-Vollzeitstudenten hoffentlich bekannten Schema der Sieben-Tage-Woche bedienen. (Hehe kleiner Seitenhieb ;) ) Bestimmte Verhaltensweisen und Aktivitäten beschreiben hier allerdings eher meinen Wochenverlauf, da ich nicht mit Andy und Joe zusammen wohne und sich unsere Wege daher meist nach der Uni erstmal trennen. Auf geht’s:

Montag:
Tja, was soll ich sagen? Montag ist frei! Was nicht unbedingt heißt, dass das Wochenende weitergeht aber, drücken wir es mal so aus, die Tatsache, dass keine regulären Pflichtaktivitäten auf einen warten, lässt einem doch gewissen Entscheidungsspielraum bezüglich des Aufstehens. Nach selbigem nutze ich den Vormittag meist, um mein Zimmer etwas vom, am Wochenende um sich greifenden Chaos zu befreien. Den restlichen Tag kann man dann entweder nutzen um etwas Arbeit für die Uni zu erledigen oder sich, wie Joe und Andy, sportlich im „Recreation Centre“ zu betätigen. Ansonsten ist Montag auch schon mal ein guter Tag um Treffen mit Arbeitsgruppen ab zu halten oder aber eventuell doch einfach das Wochenende noch ein bisschen fest zu halten.

Dienstag:
Am Dienstag starten wir durch – aber erst um zehn. Erst mal gibt’s meistens Kaffee (Genauer gesagt, Cappucino, Moccacino und Chai-Latte, aber auf die Kaffeekultur komm’ ich später noch mal.). Dann gibt’s zwei Stunden „MKTG 305“. Das ist unser Marketing-Kurs unter der Leitung eines jungen engagierten Dozenten Namens Harold Cassab. Ich hab immer noch nicht ganz raus welche Nationalität der Mann hat. Aber er bringt uns Service Marketing und was dazu gehört, eine Dienstleistung auf dem Markt gut zu verkaufen auf interessante und häufig interaktive Weise näher.
Weiter geht’s auch gleich um zwölf mit einer Stunde International Business (INTBUS 211). Dieser Kurs beschäftigt sich mit den Problemen die auftreten, sobald sich ein Unternehmen in die schwierigen Gewässer des internationalen oder gar globalen Marktes begibt. Der Kurs wird gleich von zwei Dozenten geleitet. Die erste Hälfte unterhielt uns Dr. Siah Hwee Ang (er hat uns mal erzählt wie man das korrekt ausspricht aber...). Ich muss hier wirklich „unterhielt“ sagen, denn, auch wenn das jetzt kitschig klingt, er verstand es uns den Stoff auf sinnvolle, aber gleichzeitig witzige und unterhaltsame Art und Weise, näher zu bringen. Ganz im Gegensatz zu Mr. Daniel Tisch, dessen Witz, dass er drei Reisepässe besitzt, auch schon sein bester war. Mit Sicherheit liegt rührt die qualitative Differenz zwischen den beiden auch von den zwanzig Jahren Alters- und damit Erfahrungsunterschied her, aber ein bisschen weniger Sarkasmus, die Studenten betreffend kann man auch von einem end-zwanziger Schweiz-Kanada-Neuseeländer erwarten. Tja manchmal regnet’s eben Gold und dann wieder Pech.
Ein nicht zu verachtender Teil der INTBUS-Vorlesung ist die „Glo-Bus“-Simulation. Diese Online Simulation gibt einem die Gelegenheit das Ruder einer global operierenden Multimillionen-Dollar Digitalkamerafirma zu übernehmen und gegen andere Firmen aus dem Kurs sowie anderer Universitäten weltweit an zu treten. Sie ist sehr komplex und fordert strategische Entscheidung von Produktveränderungen in Technologie und Design, über Marketinginvestitionen in den verschiedenen Region der Welt und Personalstrategien, bis hin zu der Frage, ob man weitere Kredite aufnehmen will oder wie viele Aktien man auf den Markt wirft. Obwohl diese Simulation pro Entscheidungsabgabe mehrere Stunden Zeit in Anspruch nimmt ist sie leider nur 20 % der Gesamtnote wert. Wer sich darüber informieren möchte kann dies übrigens auf www.glo-bus.com tun.
So jetzt aber weiter im Text. Der letzte Kurs den wir am Dienstag genießen dürfen ist Advanced Operations and Supply Chain Management (OPSMGT 370). Gerade für uns Logistiker kann dieser, von Prof. Jay Sankaran unterrichtete Kurs durchaus als Kernfach angesehen werden. Hier geht es um das Zusammenspiel unterschiedlicher wirtschaftlicher Faktoren und deren optimaler Koordination, um die Versorgungskette vom Hersteller bis zum Endkonsumenten möglichst effizient zu gestalten – einfach gesagt. Unglaublich spannend! Nicht? Gut, dann will euch jetzt auch gar nicht weiter mit Details belästigen. Kommen wir zum angenehmen Teil des Tages, dem Nachmittag.
Nach dem Kurs geht’s oft erstmal ins „Foodquad“, dem pulsierenden Herzen des Auckländer Studentenlebens. Das ganze ist ein quadratischer Platz mit ausreichen Sitzgelegenheiten und ebenso ausreichenden Gelegenheiten den Durst oder Hunger zu stillen. Es gibt Cafés (vor allem natürlich die obligatorische kleine Cafébude die den geilsten Kaffee wo gibt macht) die neben Kaffee auch Sandwiches und anderes Gebäck verkaufen, eine Art Kantine, die variierende warme und kalte Speisen anbietet, eine Salatbar sowie einen Kebabmann (allerdings nicht zu verwechseln mit dem was der deutsche Otto-Normal-Verbraucher unter Kebabmann versteht), einen indischen Schnellimbiss, einen chinesischen Schnellimbiss sowie eine Sushi-Bar. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube wir haben an anderer Stelle bereits erwähnt, dass wir große Sushi-Fans geworden sind, vor allem auf Grund der Tatsache, dass es hier Sushis wie Sand am mehr gibt und es ungefähr halb so teuer wie in Deutschland ist. Die New Zealand-Connection wählt also meist zwischen Sushi und Inder. Nach dem Mahl (und vielleicht noch ’nem Kaffee) geht’s dann meist ab nach Hause. Für mich bedeutet das, einen kleinen Spaziergang durch den Albert Park und runter zur Queen Street. Wenn die Sonne scheint bleib’ ich auch schon mal im Park hängen um dort ein paar Sachen für die Uni zu lesen oder auch einfach nur ein wenig aus zu spannen.
Dienstags abends geht’s ab und an ins Kino, da die Preise dann am niedrigsten sind. Niedrig heißt etwa fünf Euro. Ansonsten kostet’s 7,50 EUR also ausnahmsweise vergleichbar mit deutschen Preisen.

Mittwoch:
Mittwochs geht’s um acht Uhr mit unserem vierten Kurs los, Project Management (OPSMGT 357). Hört sich in diesem Fall leider spannender an als es ist. Mit Sicherheit könnte es sehr viel spektakulärer sein aber der Dozent hat es anscheinend nicht so gewollt. Prof. Tiru Athanari erzählt uns über Projektpläne, Formeln und Tabellen zur Kalkulation von Dauer, Risiko und Ressourcen von Projekten. Leider, obwohl sehr nützlich, auf absolut abturnende Weise. Zu allem Überfluss haben wir nach der einstündigen Vorlesung drei Stunden Zeit bevor es um zwölf mit International Business weitergeht. Den verlockenden Gedankengang beim aufstehen hat wohl jeder Schüler oder Student schon mal gehabt. ☺ Aber die Zeit zwischen den Vorlesungen lässt sich natürlich auch prima für ausstehende Recherchearbeiten in einem der zahlreichen Computersäle, eine Partie Squash im „Rec-Centre“ oder einen entspannenden Spaziergang durch den direkt neben der Uni gelegenen Albert Park nutzen. Nach der INTBUS-Vorlesung gibt’s oft wieder Mittagessen im Food-Quad. Den Rest des Tages verbringt jeder auf seine eigene Art.

Donnerstag:
Donnerstags morgens starten wir, zusammen mit einem Kaffee, um acht mit einer Stunde Marketing. Jeden Donnerstag analysieren wir gemeinsam mit dem Dozenten einen eine Fallstudie oder einen Fall aus der realen Wirtschaftswelt.
Nach Marketing haben wir auch donnerstags wieder drei Stunden frei die zur freien Entfaltung genutzt werden können bevor es um zwölf mit zwei Stunden Supply Chain Management weiter geht. In letzter Zeit treffen wir uns danach meistens kurz mit unseren beiden Teamkollegen Luke Fowler und Saifuddin „Saif“ Gunja um den Fort- und weitere Schritte unserer aktuellen Gruppenarbeit zu besprechen. Für diese Gruppenarbeit haben wir gestern übrigens ein Interview ein Interview mit einer Managerin von Cerebos Gregg’s, dem führenden Hersteller und Verteiler von Kaffee in Neuseeland und Australia, geführt. Das war sehr interessant.
Neuerdings spiele ich donnerstags abends in einer kleinen Runde Poker. Rein zum Vergnügen. Letzten Donnerstag kamen Joe und Andy auch mit. Den Gastgeber hab’ ich eines Abends in einem Pub kennen gelernt. Er hat einen der besten Wohnorte, die ich mir in Auckland vorstellen kann. Er wohnt auf einem großen Trimaran-Segler im größten Yachthafen Aucklands mit direktem Blick auf die Hafenbrücke – fantastisch!

Freitag:
Der letzte Werktag der Woche beginnt um acht mit zwei Stunden Projektmanagement gefolgt von einer Stunde International Business um zwölf. Danach beginnen die unergründlichen Weiten des Wochenendes. Wenn nicht gerade irgendwelche Abgabetermine für diverse Hausarbeiten rufen.

Wochenende:
Das verläuft meist sehr unterschiedlich. Unser Freundeskreis besteht hier mittlerweile aus vielen verschiedenen Leuten und irgendwer hat immer einen guten Vorschlag. Manchmal ist es einfach nur der Kinobesuch. Oder ein gemütliches Bier in einem der zahlreichen Pubs. Eher selten gehen wir hier in den Club. Einerseits haben wir bis jetzt auch noch nicht wirklich nach guten Clubs gesucht und zum anderen stehen die meisten auch nicht so richtig drauf. So blieb es bis jetzt, meines Wissens nach, bei zwei Clubnächten. Ganz zu Beginn waren Andy und Joe mal im glamourös anmutenden aber ominösen „MET“. Und vor ein paar Wochen waren wir mit einer größeren Gruppe im „Asta“. Das war schon ziemlich geil. (Ich berichtete ich schon früher an dieser Stelle.) Während Joe und Andy zusammen mit Johannes, Maria und ihrem, vor zwei Wochen angekommenen Freund Soupie letztes Wochenende ein weiteres Mal nach Taupo gefahren sind, unter anderem um ihr Fischerglück ein allerletztes ultimatives Mal auf die Probe zu stellen, hab ich mich mit ein paar Freunden in deren Universitätsunterkunft getroffen. Dort haben wir zunächst in der TV-Lounge „Die Mumie“ geguckt und danach ein ziemlich lustiges Spiel gespielt. Das war so unterhaltsam das ich „wenig“ später bemerkte das es bereits kurz vor drei war. Das war Freitag. Am Samstag Abend hab ich ein paar Leute in unsere Wohnung eingeladen und wir haben viel gequatscht und ein paar kühle Bier genossen.

So spulen wir hier Woche um Woche runter. Und, ich hab’s selbst kaum geglaubt, wir sind schon drei Monate hier. Das bedeutet, dass uns noch sechs Wochen bleiben bevor es über Nordamerika wieder nach Hause geht. Und bis dahin bleibt hier noch einiges zu tun. Wir müssen unseren geliebten Colonel verkaufen, unser zusätzliches Gepäck wieder verschiffen sowie natürlich die Abschlussprüfungen schreiben.

Gott sei Dank gibt es aber genug Gelegenheiten und Ereignisse die das Gefühl des Alltagslebens hier ein bisschen aufheben. Zum Beispiel haben wir vor zwei Wochen Besuch von einem Pärchen bekommen, das wir am anderen Ende des Landes, nahe Milford Sound, während unserer Südinseltour getroffen haben. Mit den beiden haben wir zwei nette Abende verbracht und vielleicht besuchen sie uns mal in Deutschland.

Außerdem haben wir den Gemeinschaftsraum meiner WG schon mehrmals als Partyraum missbraucht. Da wir die einzige WG sind die über einen wirklich großen, halbwegs gemütlichen Raum verfügt wird dieser sogar von anderen „angemietet“. So haben wir schon die ein oder andere Geburtstagsfeier, unter anderem natürlich auch meine, hier zelebriert. Dieses Wochenende steht schon die nächste an, denn der Andi hat Geburtstag.

Oh, apropos mein Geburtstag. Großes "Dankeschön" noch mal an alle die mir von nah und fern gratuliert haben. Was ich an dieser Stelle überhaupt noch nicht erwähnt hab’ ist das Geschenk das mir die Bande hinter Andi und Joe hier gemacht hat. Bereits während der Südinseltour wollte ich in Queenstown schon was Verrücktes machen, aber dort fehlte mir leider das Geld. So haben Andi und Jochen dafür gesorgt, dass ich nun hier in Auckland meinen Wunsch verwirklichen konnte: Einen Bungy Jump! Ich bekam einen Sprung von der Auckland Harbour Bridge geschenkt! So, hieß es vor ein paar Tagen für mich ab in den Shuttlebus und ab zur Hafenbrücke. Dort wurde ich gewogen und mit dem obligatorischen Sicherheitsgurt ausgestattet. Zusammen mit einer Gruppe von etwa zehn anderen Wagemutigen liefen wir anschließend auf einem Wartungssteg zum „Bungy Pod“, dem Absprungpunkt in der Mitte der Brücke unterhalb der Fahrbahnen. Ich hatte erwartet, dass ich fürchterlich nervös sein würde, aber, vielleicht auch weil vor mir ein paar andere sprangen und ich sehen konnte wie das System funktionierte, hielt es sich in Grenzen. Schließlich war ich an der Reihe. Nachdem ich kurze Anweisungen bezüglich zum Sprung und dem Gurtsystem bekommen hatte, wurden meine Füße eingebunden und ich trippelte zur Kante. Früher am Tag hatte ich mir vorgenommen, mich zumindest richtig abzustoßen und mich nicht einfach fallen zu lassen. Ein letzter Mutschrei in die Kamera, der Bungy-Instructor zählte runter: „5...4...3...2...1...C ya!“ Ja, das waren seine Worte. Und tatsächlich zögerte ich nicht und es gelang mir ich einigermaßen von der Kante abzustoßen. Meinen anderen Vorsatz, nicht zu schreien, konnte ich dagegen nicht umsetzen. Mit einem markerschütternden Schrei stürzte ich in die Tiefe. 47 Meter - ein unglaubliches Erlebnis! Bei vielen Bungy Locations die Wasser unter dem Sprungpunkt haben, kann man wählen ob man das Nass nur mit den Fingerspitzen berühren, lieber gar nicht damit in Berührung kommen oder richtig nass werden möchte. Ich dachte mir wenn schon denn schon und wählte letztere Option. So tauchte ich nach 47 Meter Fall denn auch bis zur Gürtellinie ins Auckländer Hafenwasser ein. Juchuu! Jeder der auf Adrenalin steht sollte das unbedingt mal ausprobieren.
Wir müssen für Markting noch eine Fallstudie über eine neuseeländische Firma schreiben und werden wahrscheinlich AJ Hackett wählen, die Gesellschaft, die auch den Auckland Harbour Bridge Bungy Jump betreibt. Und da ich noch einen Preis-Nachlass-Gutschein habe, werde ich mich im Dienste der Wissenschaft noch mal da runter stürzen. Yeehaa!

Etwas anderes über das ich euch schon länger berichten will ist das Busfahren hier in Auckland. Man könnte ja davon ausgehen, dass Auckland wie die meisten anderen Großstädte auch, ein halbwegs passables ÖPNV-System besitzt. Hm, weit gefehlt. Busfahren ist in ist in Auckland so wie in Deutschland Sonnenbaden: Manchmal klappts aber meistens reicht’s einfach nicht.
Also mal davon abgesehen das Auckland keine U- oder Straßenbahn besitzt ist schon das Verkersleitsystem ne Katastrophe. Damit mein ich jetzt Ampeschaltungen und straßenplanungen insgesamt. Keinerlei intelligentes oder logisches System dahinter. An großen Kreuzungen werden alle Fußgänger Ampeln gleichzeitig grün geschaltet bevor jede Fahrbahn einzeln dran ist. Was noch schlimmer ist, ist die Tatsache, dass Hauptstraßen hier keine Reihenschaltung ihrer Ampeln haben. Jede kleine Kreuzung operiert für sich und es gibt keinen konstanten Verkehrsfluss. Und jetzt bin ich noch gar nicht bei den Bussen angekommen. Da wird’s noch viel interessanter. Im Prinzip ist die Idee des Systems nicht verkehrt. Es gibt drei Stufen von Bussen. Zum einen eine kostenlose Innenstadtlinie die im engen Kreis durch das Zentrum von Auckland fährt. Dann eine Linie die einen etwas weiteren Kreis durch die das Zentrum umgebenden Stadtteile macht. Tickets für diese Linie kosten 1,50 NZD unabhängig davon, ob man eine Station fährt oder fünf Mal im Kreis. Und als letztes gibt’s die Linien die in die äußeren Stadtteile fahren. Tickets dafür variieren zwischen 50 Cent und 5 Dollar. Tickets können allerdings in allen Bussen nur beim Fahrer gekauft werden. Das führt zu großen Schlangen. Selbst Zeittickets müssen in der Regel beim Fahrer erstanden werden. Dazu kommt, dass die Fahrer der dritten Stufe oft nicht zu wissen scheinen wo sie hinfahren und welche Route sie nehmen, da sie keine Auskunft geben können. Außerdem haben nur Hauptbushaltestellen innerhalb der Stadt Namen. Es gibt also so gut wie keine Orientierungsmöglichkeit. Die Fahrpläne hier werden, auch dadurch, teils sehr kompliziert. All das in Verbindung mit dem unglaublich ausgeklügelten Verkehrssystem führt dann auch dazu, das Fahrzeiten, der Fahrplan sowie die Verlässlichkeit insgesamt für die Tonne sind. Das Witzige ist, das die Neuseeländer sich zumeist damit abgefunden haben. Man geht zur Haltestelle und wenn der Bus kommt, kommt er halt. Frisch zugezogene Deutsche kriegen nach fünf Minuten nervöse Zuckungen, sofern sie in der Lage sind den Fahrplan zu enträtseln. ☺ Außerdem muss man sich auch erstmal dran gewöhnen, dass man Bussen hier mit Handzeichen signalisieren muss, dass man mitgenommen werden möchte. Steht nicht gerade zufällig noch jemand an der Haltestelle wird der Fahrer ansonsten gewohnheitsgemäß eiskalt weiterfahren. Das hat uns am Anfang bestimmt den ein oder anderen Bus gekostet.

Hm, was wollt’ ich noch erzählen? Ach es gibt noch so viel aber das soll’s für jetzt erst mal gewesen sein. Morgen (Donnerstag) Abend gibt’s ein weiteres kleines Highlight. Pokern fällt aus, stattdessen geht es ausnahmsweise mal donnerstags ins Kino. Eine Legende kehrt auf die Leinwand zurück: Indiana Jones startet in ein weiteres spannendes Abenteuer. Ich bin schon gespannt.

Also bis auf bald meine Freunde! Haltet die Stellung! Ich meld mich wieder.

Viele Grüße aus Aotearoa!



Reini

Dienstag, 20. Mai 2008

Jochen und Reini in Neuseelands Handball-Himmel

Hallo liebe Leute,

es ist mal wieder soweit; ein neuer Blogeintrag ist da. Wir wissen, dass wir unsere wöchentlichen Uploads etwas schleifen lassen, doch leider muss man sagen, dass wir hier auch zeitweise richtig studieren müssen. Gerade nach unserer Nordinseltour waren unsere Tage größtenteils mit Studium und Lernen besetzt.
Dennoch habe ich es mir nicht nehmen lassen, am ersten Mai-Wochenende in Neuseelands Hauptstadt, Wellington, zu fahren um an den New Zealand Handball Championships teilzunehmen. Spätestens an diesem Zeitpunkt des Eintrages sollten einige von euch wissen, wer der Verfasser ist... rischtisch... der Joe. ;-) Für alle die, die ich erst in Zukunft kennenlernen werde sei schnell gesagt, dass ich eigentlich den größten Teil meiner jugentlichen Sportaktivitäten mit dieser wunderschöne Sportart verbracht habe. Da ich durch mein Studium in Köln leider etwas pausieren musste, weil mir einfach die Zeit gefehlt hat, habe ich mir gedacht, in Neuseeland (dem Handball-Eldorado schlechthin ;-) ) wieder mit Handball anzufangen. So habe ich mich in die Unimannschaft eingeschrieben und trainiere seitdem mit dieser.
Nunja... für diejenigen die nicht so ganz Handball spezialisiert sind.... das mit dem Eldorado war quasi ein Scherz; Handball existiert in Neuseeland quasi nicht. Die einzigen, die hier spielen, sind meistens Immigranten aus Europa. Demnach war eine der ersten Fragen bei unserem ersten Training, ob denn Kiwis (Neuseeländer) anwesend wären, da die Nationalmannschaft noch ein paar Spieler brauche. Leute, deren Nationalmannschaft zuhause amtierender Weltmeister ist, können durchaus etwas verwirrt auf diese Frage reagieren ;-).
Wie auch immer. Es gibt hier also keine Liga, wie zuhause, sondern nur ein Tunier, das einmal im Jahr stattfindet und bei dem der Neuseeland Meister ausgespielt wird. Der Meister qualifiziert sich dann für den Oceanic Cup, bei dem dann demnach der Ozeanien Meister ausgespielt wird. Letztes Jahr gewann Auckland die NZ Meisterschaft und hat in Melburne gespielt, dieses Jahr wollten wir die Meisterschaft verteidigen um dann nach Tahiti zu fliegen.

Gesagt getan. Und was braucht man um so ein Tunier zu gewinnen...? Richtig, Fans. Naa, ihr Leute aus dem Westen Deutschlands.... wer ist der wohl größte Schreihals des Ruhrgebiets, der sich als Supporter qualifizieren könnte?... richtig, Reini! *g* Der durfte natürlich nicht fehlen.

So hieß es für uns am Freitag, den 2.5.08 um 9:30 Abfahrt Richtung Wellington. Schnell noch Johannes (schon bekannt von der Nordinseltour), einen Italiener Davide und einen Franzosen Hervé in den Colonel gepackt, und los gings. Um noch mehr durch unsere Fan-Präsenz in Wellington aufzufallen, haben wir noch Brittany aus den USA mit auf die Tour genommen. Da allerdings schon alle Plätze im Colonel besetzt waren, ist sie mit dem Bus am Mittag mitgefahren.

Leider muss man sagen, dass der Weg von Auckland nach Wellington nicht gerade der Strecke Willich - Grevenbroich (Schätzelein!), sondern eher 9-11 Stunden Fahrtzeit entspricht. Eine gute Möglichkeit diese Strecke zu überbrücken wäre sicherlich zu schlafen, doch 4 Handballer und Reini in einem Auto... an Schlafen nicht zu denken. Man könnte auch sicherlich das ein oder andere Bier genießen, aber früh um 10? Und am nächsten Tag Handball spielen? Und dann die ganzen Pinkelpausen? Nee! Aber Glück hat der, der einen crazy Italiener bei sich im Auto hat. So stellte sich heraus, dass Davide über eine nicht zu endende Anzahl an "Car-games" verfügt. "Ich sehe was, was du nicht siehst" hat da echt mal ausgedient. So vergingen die folgenden 9 Stungen wie im Flug. Letztendlich kamen wir dann um 19:30 in unserer Jugendherberge (witzigerweise der gleichen wie auf unserer Nordinseltour) in Wellington an. Unsere "Nachzügler" mit dem Mittagsbus sollten erst gegen neun Uhr abends ankommen und so blieb uns noch etwas Zeit zum Duschen und Rugby schauen, ehe dann um 21 Uhr die Teambesprechung für den nächsten Tag anstand. Ansonsten war nach ein paar Bierchen nach der Besprechung für die meisten Matratzenhorchen angesagt, da man zum einen eine Höllenfahrt hinter sich hatte und zum anderen ein voller Tag mit Handball vor uns stand.

Der nächste Tag begann schon um 6:30 Uhr, da wir um 7:15 zu unserer Halle aufbrechen wollten. Etwas angeschlagen vom vielen Sitzen am Vortag und noch halb im Schäfchen zähled begann das Tunier um 8 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt kann ich leider nur von der Männermannschaft berichten, da unsere Mädels meistens zeitgleich spielten oder ich mich als Schiedsrichter zwischen unseren Spielen betätigt habe. Im großen und ganzen war das Ausspielen des Meisters relativ simpel. Bei den Männern gab es drei Gruppen mit je 3 Mannschaften, die jeweils Gruppenersten spielen dann in der Gewinnergruppe um den Titel, alle Zweitplazierten um Platz 4-6 etc... Für dieses Tunier gab es im Prinzip drei Favoriten: University of Christchurch, die "Ballermänner" (kreativer Mannschaftsname von ausschließlich deutschen - wer hätt's gedacht - Handballern aus ganz Neuseeland) und uns, dem amtierenden Meister. Alle anderen Teams.... naja... spielten auch mit ;-). Wie gesagt, Handball ist nicht sehr groß hier.
Unser erstes Spiel war zum Glück erst gegen 9:30 Uhr gegen die Massey University of Wellington. Ohne überheblich zu sein, war dies eine Art Trainingsspiel für uns und wurde deutlich gewonnen. Auch unser zweites Spiel gegen die Spartans aus Wellington war eher zum warm werden. Richtig zur Sache gings dann nach der Lunchpause: Wie erwartet hatten sich die drei Favoriten in ihren Gruppen durchgesetzt und trafen in der Finalgruppe aufeinander. Unsere beiden "Leitwölfe" im Team hatten sich auch die anderen beiden angeschaut und angemerkt, dass Christchurch wohl zu schlagen wäre, die Ballermänner allerdings eine Herausforderung werden könnenten. So war also unser nächstes Spiel das vorgezogene Finalspiel.... richtig, gegen die Ballermänner (unglaublich dieser Name). Dieses Spiel war nicht zu vergleichen mit den voherigen, richtig guter Handball. Ein ständiges Kopf an Kopf Rennen, wobei wir eigentlich immer ein zwei Tore vorne waren.... bis zum Schluss. *g* Die einzige Führung der Ballermänner musste nämlich ausgerechnet genau die entscheidende sein, und so verloren wir das Spiel mit einem Tor. Wirklich sehr schade, wobei das Spiel wirklich super war. Unser viertes Spiel gegen Christchurch wurde dann wieder gewonnen und wir mussten auf Schützenhilfevon Christchurch gegen die Ballermänner hoffen. Doch leider hofften wir nach zwischenzeitlichem Hoffnungschimmer vergebens und mussten uns mit dem zweiten Platz zufrieden geben.
Unsere Mädels waren leider auch nicht vom Glück gesegnet und verloren 3 ihrer vier Spiele.
Einen Sieger hatten wir jedoch in unseren Reihen. Der inoffizielle erste Platz für den besten Supporter des Tuniers ging eindeutig an Reini, auch wenn der diesen Tag mit zwei weiteren ohne Stimme bezahlen musste. ;-) Thumbs up, Ryan!

Nach so viel Sport an einem Tag musste natürlich anschließend ein gewisser Ausgleich her... *g*. Der Ausgleich hieß Chicago Bar und hatte fantastische Burger und verdammt kühles Bier. Das Weltmeisterschaftsmotto 2006 "Teamgeist" fand sich auch in unseren Reihen wieder: Nach gestilltem Hunger und Durst packte uns die Spielsucht und so suchten wir uns den größten Tisch der Bar und Davide durfte ein weiteres Car-Game zum besten geben. Dieses nun Bar-Game hieß "Chil Chil Bing Bang" und macht einen Heidenspaß. Angestachelt von unserem vielen Gelächter wurde unser Tisch immer größer und größer so dass sich zum Schluss fast die koplette Herren- und Damenmannschaft an unserem Tisch wiederfand. Erst die Barkeeper konnten uns von unserem Spiel abbringen, als sie den Laden gerne schließen wollten. Den Rest des Abends haben wir verschieden verbracht, manche gingen erschöpft ins Hostel, andere - mich inbegriffen - ließen den Abend noch in einem Club ausklingen.

Der nächste Tag war dann wieder vom Reisen geprägt. Nach gemeinsamen Frühstück hieß es gegen 11:30 Tschüß zu sagen, bevor sich die Autos gemeinsam auf den Weg zurück nach Auckland machten. Für die Colonel Besatzung waren dies die wohl schnellsten 10 Std Autofahrt ever. Ein weiters Car Game sollte uns die ganze Rückfahrt beschäftigen. Ziel des Spiels ist eine Regel zu erraten, die von jemandem aufgestellt wurde, dabei werden Begriffe zur Hand genommen, die man auf eine Insel mitnehmen will, man jedoch nicht weiß ob man es darf. Zum Beispiel könnte jemand die Regel aufstellen, dass man nur Sachen mit nehmen darf, die mit einem Buchstaben anfangen, der in dem jeweiligen Vornamen der Person enthalten ist. Ich dürfe demnach z.B. einen Jojo, eine Orange, Chips, ein Hotel, einen Elefanten und Nüsse mit auf die Insel nehmen. JOCHEN. Kappiert? *g* Naja, und so weiter und sofort.

Was gibts noch zu erzählen von dem Wochenende? Nunja, es goss mal wieder aus Eimern als wir ankamen, aber nicht so ein bisschen, sonder Weltuntergangsstimmungsregen!!!

Gut gelaunt, jedoch völlig fertig war ich dann Sonntag nacht um 23 Uhr in meinen trauten 8 qm2.

C'est tout.

Soo, auch für die nicht-Franzosen ist dieser Bericht nun zu Ende, jedoch vertröste ich euch nur auf ein paar Tage, dann gibt es einen neuen, spannenden Bericht von diesem Wochenende in Taupo.

Bis die Tage,
Jochen

Dienstag, 29. April 2008

Shrimps-Golfen, Vulkane besteigen, aus dem Flugzeug springen und noch mehr verrückte Sachen! Teil 2

...uuuuuuuund da isser wieder!

Hallo und willkommen zurück zum zweiten Teil des Südteil-der-Nordinsel-Tour-Berichtes. Wo war ich stehen geblieben? Ach, ja:

Wir sind also am Dienstag Abend (08.04.08) in Wellington eingetroffen. So gegen 19:30 Uhr. Ein weiteres Mal zogen wir den Reiseführer (nein, nicht den „Anhalter“) zu Rate um eine geeignete Unterkunft für die Nacht zu finden. Wie sich herausstellte war die meistgepriesene Unterkunft bereits ausgebucht und so begnügten wir uns mit dem, nahe des Stadtzentrums gelegenen, Großhostel. Was direkt mal wieder auffiel: Die Preise steigen erheblich wenn man in den größeren Städten übernachtet. Wir haben glatte zehn Dollar mehr bezahlt als den kleinen Dörfern. Nach dem einer von den Jungs an der Rezeption uns mit einer, an ein abstraktes Kunstwerk erinnernden Zeichnung beschrieb, wo in der Stadt das beste Sushi zu finden sei, machten wir uns auf den Weg die Stadt zu erkunden. Obwohl es bereits dunkel war, liefen wir knapp 1 ½ Stunden umher und ließen uns von der Atmosphäre mitreißen. Gut, die Atmosphäre mussten wir uns ein bisschen selbst machen, denn Mittwoch abends ist in Wellington nach acht irgendwie tote Hose. Nachdem wir so einige schöne Ecken der Stadt gesehen hatten, beschlossen wir den anstrengenden Tag in einem der Irish Pubs ausklingen zu lassen. Auf die kann man sich im Zweifel immer verlassen, da viele von denen täglich Live-Musik anbieten. Gesagt getan. Die Stimmung nach und nach richtig ausgelassen (vielleicht auch mit jedem Pint) und so wandelte sich das „ausklingen lassen“ nach und nach in die Entscheidung die Nacht ausgiebig zu nutzen. Nachdem traurigerweise die Band um Mitternacht aufhörte zu spielen, zogen wir in einen anderen Pub um dort noch bis spät zu feiern.

Am nächsten Morgen war ich topfit. Komisch eigentlich. Die anderen hatten aber diesmal irgendwie größere Startschwierigkeiten als ich. Das erste was mir an diesem Morgen auffiel war, dass unser Fenster keine 100m von der Hauptfeuerwache Wellingtons entfernt war. In Auckland hätten wir kein Auge zu gemacht. Wellington ist eben wirklich um einiges gemütlicher als die einzige Millionenstadt Neuseelands.
Zunächst machten wir einen Spaziergang durch die Stadt, auch um ein geeignetes Frühstückscafé zu finden. Gestärkt für den Tag ging es mit einer historischen Standseilbahn hinauf zu den botanischen Gärten der Stadt. Von dort aus hat man auch einen netten Ausblick auf das Zentrum und den Hafen. Nachdem wir viele wunderschöne Pflanzen mit farbenfrohen Blüten bewundern konnten (was manchmal noch schöner ist, wenn’s geregnet hat) ging es am sonderbar anmutenden Regierungsgebäude vorbei, zurück zum Hafen. Dort besuchten wir das „Te Papa“, das Museum von Neuseeland.
Das moderne Gebäude beherbergt permanente Ausstellungen über die Geschichte Neuseelands (auch geologisch), die Maori-Kultur, sowie das heutige Leben in „Aotearoa“. Außerdem gibt es einen eigenen Landschafts-Außenbereich mit Höhlen, einem Wasserfall und einer archäologischen Ausgrabungsstätte. Das Museum insgesamt mehr ein Museum „zum anfassen“, sehr interessant und auf jeden Fall einen Besuch Wert wenn man gerade mal in Wellington weilt. Außerdem dem ist es, wie viele Museen in Neuseeland, kostenlos.
Das Museum war so interessant, dass wir statt der geplanten zwei, fast vier Stunden dort verbrachten und so setzte die Dunkelheit bereits wieder ein, als wir nach draußen kamen. Wir füllten noch schnell unseren Proviant so wie den Tank auf und machten uns auf den Weg Richtung Nord-Osten.
Unser Tagesziel war eigentlich Hastings oder Napier in der Hawke Bay. Da wir aber ca. vier Stunden hinter dem Zeitplan und alle ziemlich müde waren entschieden wir uns in Masterton, am State Highway 2, in ein kleines Hostel einzuchecken. An dieser Stelle muss ich mal erwähnen, dass es, seit wir von Taumarunui Richtung New Plymouth aufgebrochen waren, nur sporadisch aufgehört hat zu regnen. Wir hatten ein wenig Glück in Wellington aber als wir aus Wellington raus waren, ging’s auch schon wieder los. Das war vermutlich einer der Hauptgründe dafür, dass wir in dem Hostel in Masterton, einen ganzen Flur für uns hatten. Nach dem uns der, durchaus etwas angeheitert, aber nett wirkende Hostelbesitzer (er hätte fast seine eigene Topfpflanze auf dem Flur umgerannt) herum geführt hatte, genossen wir einen ruhigen Abend bei ein paar Bier und Geschichten.

Der Donnerstag begann wie der Mittwoch aufgehört hatte. Wir fuhren den SH 2 in strömendem Regen weiter nordwärts Richtung Napier, wo wir nun nur einen kurzen Mittagsstopp einlegen wollten. Im weiteren Verlauf sollte es allerdings der aufregendste Tag der Tour werden.
Napier ist ein entspanntes gemütliches kleines Städtchen. 1854 gegründet (Maoris lebten dort natürlich schon lange vorher), wurde es 1931 von einem starken Erdbeben (knapp 8 auf der Richter-Skala) dem Erdboden gleich gemacht. Danach hatte die Region allerdings 40 Quadratkilometer mehr Fläche. Das Beben hatte den Meeresgrund rund um Napier auf zwei Meter über dem Meeresspiegel angehoben. Napiers Flughafen war früher mehr „Hafen“ und weniger „Flug“.
Nach einem hervorragenden Mittagessen in einem der chilligen Cafés der Stadt machten wir uns auf den Weg zum Te Urewera National Park. Wir hatten geplant Richtung Rotorua zu fahren und wollten statt des „langweiligen“ Statehighways die interessantere Route mitten durch den Nationalpark nehmen. Langweilig habe ich übrigens deswegen in Anführungszeichen gesetzt, weil der durchschnittliche neuseeländische Statehighway außerhalb der großen Städte für einen Otto-Normal-Mitteleuropäer zehnmal aufregender ist als beispielsweise die A3 zwischen Köln und Frankfurt.
Schon kurz nachdem wir bei Wairoa auf den SH 38 Richtung Norden abgebogen waren, tauchten erneut die ersten Warnhinweise auf: „Tank auffüllen!“, „Gravel Road“ (englisch für „unbefestigte Straße“) und natürlich Warnungen vor diversen Tieren die queren. Irgendwann kurz vor dem Nationalpark fuhren wir mal an einem Schild vorbei, ich glaubte so was gelesen zu haben wie: „Straße wegen starkem Regen GESCHLOSSEN!“ Naja, wir haben ja den Colonel – uns kann nichts passieren. Auch ein anderes Schild machte Eindruck und ich ärger’ mich immer noch, dass ich kein Foto gemacht habe: „Gravel Road next 160 Kilometres!“ Und unbefestigt kann hier schon mal heißen, dass man da besser nur mit ’nem Geländewagen mit Allradantrieb lang fährt. Vor allem wenn’s die ganze letzte Woche geregnet hat und immer noch tut. Alles egal, es gab kein zurück mehr.
Alles ging gut und wir hatten einen Heiden-Spaß. (Hm, irgendwie muss ich gerad’ darüber nachdenken, warum das „einen Heiden-Spaß haben“ heißt. Ob die Heiden damals mehr Spaß hatten als religiöse Menschen? Und heute? Hm, heute heißt das Atheist ☺ ) Spaß bekam dann allerdings einen kurzen Dämpfer. Wir waren ca. eine halbe Stunde gefahren als Maria plötzlich fragte: „Riecht es hier nach verbranntem Gummi?“, woraufhin ich das Fenster runterkurbelte, Nase raus hielt und dann intelligenter Weise feststellte: „Ja, aber nur im Wagen.“ Und nach dem wir nur Sekunden auf ein Stückchen asphaltierte Straßen rollten und es sich immer noch unbefestigt anfühlte, was übrigens ein merkwürdiges Gefühl ist, war klar: Wir hatten einen Platten auf dem hinteren rechten Reifen.
Glücklicherweise waren wir bestens mit Ersatzrad und Wagenheber gerüstet und nachdem wir einmal gesamten Kofferraum ausräumen, Wagen heben, Rad runter, Rad drauf, Wagen senken und gesamtes Gepäck wieder verstauen hinter uns hatten setzten wir die Fahrt fort. Jetzt allerdings sehr viel vorsichtiger, da der Ersatzreifen nicht mehr besonders viel Profil hatte.
Mit der Zeit hatte die Dämmerung wieder eingesetzt und wir wollten unsere fahrt nicht im Dunkeln fortsetzen. Einerseits um die schöne Landschaft nicht zu verpassen und andererseits speziell nicht auf dieser Straße. Wir hatten Glück. Wir waren nur ein paar Kilometer vom einzigen Caravan-Park weit und breit entfernt. Dort mieteten wir eine, der wie Fischerhäuschen anmutenden Hütten. Da es unser letzter Abend der Reise war, wollten wir diesen auch gebührend ehren. Leider gingen uns die Mittel zum ehren aus. So machten Maria und ich uns auf den halbstündigen Weg zurück in das nächstgelegene Dorf wo wir eine Bar fanden, die uns die passenden mittel verkaufte. Doch gerade als wir bezahlen wollten – ging das Licht aus. So waren wir gezwungen noch ein paar Minuten in der, plötzlich von Kerzen erleuchteten Bar zu warten bis alles reorganisiert war. Als wir fast gut eine Stunde später wieder zu den beiden anderen stießen, stellte sich heraus, dass der gesamte Nationalpark unter einem Stromausfall litt. Das tat der Stimmung allerdings alles andere als einen Abbruch. Wir bekamen von den bestens gerüsteten Parkbesitzern Kerzen und so hatten wir einen gemütlichen und lustigen Abend in der Hütte. Vor allem „lustig“ könnt ihr unschwer auf den Bildern erkennen. ☺

Da wir nicht einmal die Hälfte des Weges durch den Nationalpark gemacht hatten, fuhren wir am nächsten Morgen zeitig los. Es war ein unvergesslicher Ritt durch eine gänzlich unberührte Landschaft (sieht man mal von dem Trampelpfad von Straße ab). So gelangten wir am frühen Nachmittag schließlich zu der vulkanisch aktivsten Region Neuseelands. Die Umgebung dort ist atemberaubend. Oft auch im wortwörtlichen Sinne, denn der beißende Geruch von Schwefel ist ständiger Begleiter in diesen Gefilden. Der Höhepunkt dieser letzten Etappe war sicherlich der Besuch des „Waiotapu Thermal Wonderland“. Der 1886 von der Eruption des Vulkans Mt. Tarawera erzeugte Landstrich ist übersät mit fantastischen Seen, messerscharfen Felsformationen, farbenfroh schillernden Gewässern und blubbernden Matschsümpfen. Noch einmal Kamera-Dauertest und dann ging es ab an die Ufer des Lake Rotorua um ein letztes Mal auf diesem Trip einen schönen Sonnenuntergang zu genießen.
Danach brach endgültig die große Traurigkeit aus, denn es ging nach einer tollen Woche wieder zurück nach Auckland. Speziell Jochen und mir viel auf, dass sich das diesmal allerdings ganz anders anfühlte, als die Rückkehr von unserem Südinseltrip. Mittlerweile wohnen wir seit zwei Monaten in Auckland und haben dort so etwas wie ein Alltagsleben. Es fühlte sich mehr nach zurück in den Alltag an als bei unserer Rückkehr von der Südinsel. Da war alles noch neu und ungewiss. Auf der einen Seite ist das schön, denn man weiß, dass man eine Wohnung hat die auf einen wartet. Auf der anderen Seite ist das aber auch viel schlimmer, denn man weiß auch, dass da viel Arbeit auf einen wartet.

So, das war der Bericht von Jochens und meiner Südinseltour Südteil-der-Nordinsel-Tour mit Johannes und Maria. Schon nächste Woche dürft ihr euch auf weitere spannende Geschichten freuen. Eine wird sicherlich dieses Wochenende entstehen. Jochen und ich machen uns mit seinen Unisport-Handball-Kollegen auf den Weg nach Wellington. Dort wird sein Team an dem einmal im Jahr stattfindenden nationalen Meisterschaften teilnehmen. Ja, genau, so groß ist Handball hier. Das ist wie Bundesligasaison an einem einzigen Wochenende. So wie bei uns wahrscheinlich Cricket.

Also macht’s gut und haltet die Stellung! Bis nächste Woche!



Der Reini

Montag, 28. April 2008

Shrimps-Golfen, Vulkane besteigen, aus dem Flugzeug springen und noch mehr verrückte Sachen! Teil 1

Yeeeeeeeeehaaaaaa!

Einen wunderschönen guten Tag!

Wir melden uns zurück nach Woche Abenteuer (und zwar reichlich!). Nachdem wir vorletzten Freitag unseren zweiten Mid-Semester-Test geschrieben haben, sind wir direkt ins Auto gestiegen und haben uns auf den Weg in den südlichen Teil der Nordinsel gemacht. Diesmal allerdings in leicht geänderter Konstellation. Andi flog letzten Samstag nach Christchurch um seine Eltern dort zu treffen. Von seiner Tour und der dazugehörigen Woche wird er bestimmt an anderer Stelle in unserem Blog berichten. So hatten Joe und ich nun reichlich Platz im Auto und beschlossen noch zwei Weggefährten mitzunehmen, Maria aus Kanada und Johannes aus Deutschland. Nachdem wir ein wenig Proviant eingekauft hatten machten wir uns mit unserem geliebten Auto auf den Weg Richtung Lake Taupo.

Der See Taupo liegt zentral auf der Nordinsel und ist der größte Neuseelands. Direkt am See gelegen liegt die kleine Stadt Taupo in der wir ungefähr um 19 Uhr ankamen. Wir hatten schon von Auckland aus ein Hostel gebucht und so bezogen wir direkt unser Zimmer und machten es uns für den Rest des Abends in den im Garten verfügbaren Hängematten gemütlich. Am nächsten Tag war dann sofort richtig Programm angesagt. Wir fuhren zu den 20 Minuten entfernten Huka Wasserfällen, die eigentlich mehr Stromschnellen sind. Aber was für welche! Uns bot sich ein spektakulärer Blick auf einer Flussenge durch die pro Sekunde etwa 120 m3 schießen! Das sind ca. 120.000 Liter Wasser jede Sekunde! Echt beeindruckend.
Anschließend fuhren wir zu einer nicht weit entfernten Honigfarm. Dort konnten wir einiges über die Honigerzeugung und Popularität in Neuseeland erfahren und außerdem viele verschiedene Honigkreationen und –sorten testen. Manche waren echt merkwürdig. Also Fenchel-Malz-Honig oder Paprika-Lemone muss man dann auch nicht unbedingt machen. Naja, jedem das seine. Beenut Butter (Honig mit Erdnussbutter kombiniert) war aber auf jeden Fall einer der Favoriten der ganzen Gruppe. Nach diesem Geschmackserlebnis, ging’s dann zum sportlichen Teil des Tages. Als erstes stand Killer-Prawn-Golfen auf dem Programm. Naja, eigentlich war das mehr ne spontane Sache, hat aber so viel Spaß gemacht das wir gleich 60 Bälle verschossen haben. Mann muss sich dabei vier längliche Becken vorstellen die parallel zueinander liegen. An einer Seite dieser Becken hatten die Betreiber nun eine Abschlagstation eingerichtet und von dort aus schlug man die Bälle in die Becken mit den Shrimps. Das muss für die Shrimps ganz schön ätzend sein. In jedem Becken gab’s einen ring und je nach Entfernung konnte man mehrere hundert Dollar Preisgeld für das Treffen eines Ringes kassieren. Leider war auch unser bester Golfer Joe nicht in der Lage einen der Ringe zu erwischen. Obwohl es ein paar mal nur um Zentimeter ging!
Der zweite Teil des Tages am Lake Taupo stand ganz im Zeichen der Springerei. Natürlich nicht vom Ufer in den See oder von einer Brücke oder einem Bungee-Sprung, nein, es sollte Fallschirmspringen sein. Das Gebiet um Lake Taupo gilt unter Fallschirmspringern als eines der spektakulärsten in Neuseeland, was sicher auch an der atemberaubenden und abwechslungsreichen Landschaft rund um den See liegt. So machten sich nach kurzer Fahrt zum Startpunkt drei wackere Recken mit Namen Maria, Johannes und Joe auf, den Himmel über Neuseeland zu erkunden. Nachdem alle ihren „Tandem-Master“ zugewiesen bekommen und ihren Sprunganzug angelegt hatten, bestieg eine Gruppe von sechs Pärchen das kleine gelbe Flugzeug, das die Springer auf 15.000 Fuß (ca. 4.570 Meter) bringen sollte. Ich begutachtete das ganze Spektakel derweil von unten. Keine zwanzig Minuten später landeten meine drei Mitreisenden völlig überdreht und glücklich auf einer Wiese nahe des Flugfeldes. Nachdem wir den Zusammenschnitt der DVD der Springer begutachten durften machten wir uns auf den Weg Richtung Tongariro. Nahe diesem dort liegt der Tongariro National Park der auch den mächtigen gleichnamigen Berg umfasst. Dort wollten wir am nächsten Tag eine der schönsten Wandertouren Neuseelands beschreiten. Zunächst brauchten wir aber ein Lager für die Nacht und da das Wetter mitspielte entschlossen wir uns nahe des Ortes zu campen. Wir fanden schnell ein abgelegenes Plätzchen wo wir den Colonel und unsere zwei Zelte sichtgeschützt und abgelegen von der Straße unterbringen konnten. Dort hatten wir einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer und eine mehr oder weniger gemütliche Nacht.
Ah, einige von euch haben sicher etwas bemerkt! Wir haben unserem geliebten Auto einen charakteristischen Namen verpasst. Von nun an wird uns „The Colonel“ (sprich: Körnel) auf all’ unseren Reisen begleiten. Und um ihn zu taufen haben wir wie ihr sehen könnt keinen Champus, sondern schwarze Sprühfarbe benutzt. Da sag’ noch mal einer wir wären nicht spontan.

Nach dem wir den Schlaf aus den müden Gliedern geschüttelt hatten, gings am nächsten Morgen auch gleich früh auf zum Startpunkt unserer Wanderung. Unterwegs legten wir in einem einsamen Außenposten-café noch eine kurze Frühstückspause ein und so machten wir uns schließlich um kurz vor zwölf (naja früh ist eben relativ) auf den langen Weg der Tongariro Querung (orig.: „Tongariro Crossing“). Alle hatten genug Proviant und Wasser in ihren kleineren Rucksäcken. Ich entschied mich aus einer spontanen Eingebung heraus, meinen voll beladenen 80-Liter-Rucksack mitzunehmen. Ich wollte eben unbedingt mal ausprobieren wie sich so ein Rucksack auf einer Ganztagestour trägt. Ich schätze, dass er so ca. 15 Kilo hatte obwohl sich diese nach einigen Stunden eher anfühlten wie 25.
Normalerweise ist diese Wanderung eine grob geschätzt siebenstündige Tour über einen Pass vorbei an den Hängen des Mt. Tongariro, an dessen Ende man sich von einem Shuttlebus wieder zurück zu seinem Auto bringen lassen kann. Da wir nun aber so früh gestartet und uns der Shuttlesituation nach 18 Uhr nicht sicher waren, beschlossen wir bis zur Mitte zu gehen und dort umzukehren. Nach dreieinhalb Stunden Wanderung durch plätschernde Bachlandschaften, die sich zu Mooren und schließlich in steile felsige Hänge verwandelten, erreichten wir das Tagesziel: die Emerald-Lakes. Diese Seen haben ihren Namen schlichtweg wegen ihrer unnätürlich grünen Farbe. Auf dem Rückweg konnten wir noch einmal einen Blick auf die atemberaubend schöne und zugleichunwirtliche Landschaft werfen die wir zuvor durchquert hatten. Besonders beeindruckt hat mich dabei der Krater, mit einem Durchmesser von geschätzten 1200 Metern und die zerklüftete Berglandschaft. Diese sowie die Emerald Lakes verdanken ihre Existenz nicht zuletzt der Tatsache, dass der National Park in dem wir uns bewegten noch immer vulkanisch sehr aktiv ist. Oben auf dem Pass rauchte und qualmte es überall und oft wehte uns der beißende Geruch von Schwefel in die Nase.
Nach dieser unglaublich intensiven physischen Erfahrung von der wir auch erst nach Einbruch der Dunkelheit zurückkehrten, gönnten wir uns eine Nacht in einer Hütte eines Campingplatzes im ca. 50 km nord-westlich gelegenen Taumarunui. In den sehr gemütlichen Betten schliefen wir dann auch fast alle 12 Stunden.

Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Westen. Über eine größtenteils unbefestigte Straße von Ohura nach Ahititi erreichten wir schließlich auf dem Statehighway 3 Richtung Süd-Westen New Plymouth. Inzwischen hatte es angefangen wie aus Eimern zu gießen. Das hatte aber schon während der Fahrt der Stimmung keinen Abbruch getan, da wir uns mit abwechslungsreicher Musik, lustigen Geschichten und nicht zuletzt der atemberaubenden dschungelartigen Landschaft um uns herum bestens bei Laune hielten. So tranken wir in einem Szene-Café in New Plymouth bevor ein kleines Highlight des Tages anstand.
Maria aus Kanada, die uns auf dieser Reise begleitete, ist Opernsängerin und studiert in Auckland Musik. Sie bat uns, in New Plymouth die „Bowl of Brooklands“, eine große tolle Freilichtbühne zu besuchen. Das taten wir dann auch und so kamen wir in den Genuss eines kostenlosen kleinen Konzerts.
Da ein Ende des Regenfalls nicht abzusehen war, beschlossen wir ein paar Kilometer zu machen da wir am Abend des nächsten Tages in Wellington, am Südende der Nordinsel sein wollten. So fuhren wir auf dem SH 45 komplett rund um den Mt. Egmond und den ihn umschließenden Nationalpark. Aufgrund der Regenwolken konnten wir aber weder den Berg noch etwas von der schönen Küstenlinie bewundern. Nicht unbedingt erpicht auf eine durchnässte Nacht im Zelt entschieden wir uns nach Wanganui, weitere 85 Kilometer südlich, zu fahren und dort ein Hostel zu beziehen.
Das Hostel stellte sich als echt gemütlich heraus und die anderen Gäste waren lustige und interessante Leute mit denen wir schnell in Gespräch kamen. Da wir bereits um ca. 20 Uhr dort ankamen und alle sehr hungrig waren bot ich meine Kochkünste an. Niemand hatte Einwände und so machte ich mich zusammen mit Johannes auf die Jagd nach geeigneten Zutaten. Nachdem wir im örtlichen Supermarkt ein paar frische Lachsfilets und die passenden Beilagen gefangen hatten, bereitete ich einen herrlichen Schmaus zu, der glaub’ ich auch bei den anderen ganz gut ankam (Danke, Mama! ☺ ). Den Abend ließen wir mit einer Runde Poker (natürlich ohne Einsatz) und ein bisschen Geplauder ausklingen.

Der nächste Tag brachte wieder eine interessante und spannende Autofahrt mit sich. wir hatten am Abend zuvor beschlossen, nicht auf direktem Wege von Wanganui nach Wellington zu fahren, sondern einen Umweg zu nehmen. Jochen hatte in unserem unschätzbar wertvollen Reisebegleiter „Lonely Planet“ von der malerischen „Whanganui River Road“ gelesen. Gesagt getan: Wir fuhren den SH 4 Richtung Norden bis wir das Dorf Raetihi erreichten. Dort bogen wir nach Westen Richtung Pipiriki ab um dort aus die berühmte Whanganui River Road zu gelangen. Schon in Raetihi passierten wir allerdings das Schild, das uns zu bedenken gab, dass es die nächsten 60 Kilometer keine Tank- oder Versorgungsstelle geben würde. Nichts als Dschungel, matschiger Weg und wir mittendrin. Abenteuer pur! Es folgten einmal mehr unglaubliche Aussichten und Eindrücke der Natur, bevor wir erneut eine Hauptstraße erreichten. Diese führte uns dann noch am selben Abend auf direktem Wege nach Wellington.

Den zweiten Teil dieser abenteuerlichen Woche werde ich heut Nachmittag posten. Dann habt ihr schon mal ein bisschen Zeit zum lesen. Bis später! ☺

Dienstag, 22. April 2008

Jochen in Waitomo und Rotorua

Ein herzlich bayrisches Grüß Gott an die andere Seite des Globus!

An dieser Stelle liegt es an mir, einen kleinen Nachtrag zu verfassen. Wie sicherlich einige von euch mitbekommen haben, haben wir uns alle drei in der letzten Woche ein bisschen auf der Nordinsel rumgetrieben.
Bevor wir jedoch diesen Bericht posten (Reinis Finger laufen schon Wund, wie ich das heute mitbekommen habe), muss ich, chronologisch richtig, meinen Ein-Tages-Ausflug nach Rotorua nachreichen. Dieser war am 24.3. (jaja, ich weiß, ist einen Monat her...) in Begleitung meiner Eltern, die mich zu dieser Zeit besucht haben.

Da sich meine Eltern zum größten Teil in der Umgebung von Auckland aufgehalten haben, hatten wir uns dazu entschlossen, einen Tag lang mal etwas weiter aus Auckland herauszufahren. Kurzerhand entschlossen wir uns dazu, das nächste Informationsbüro aufzusuchen und uns nach einem Ein-Tages-Trip zu erkundigen.

Dabei gab es mehrere Möglichkeiten, wie man sich den Trip zusammenstellen lassen kann. Auf wohl dosierte, jedoch nicht minder entschlossene Argumente meinerseits, entschlossen wir uns dazu, gleich drei Orte mit 4 Sehenswürdigkeiten an einem Tag anzuschauen und somit diesen auch auszufüllen. Gesagt getan, bzw. für den nächsten Tag gebucht.

Dieser ging auch richtig schön früh los, für mich war um 5:30 Uhr die Nacht zuende. War aber kein größeres Problem, da ich wusste, was mich etwa eine halbe Stunde später erwarten würde... tolles Frühstück im Hotel meiner Eltern. Kurz vor 7 wurden wir dann am Hotel abgeholt und zur Sammelstation gefahren, die wir um 7:30 Uhr Richtung Waitomo, unserem ersten Erkundungsort, verließen.
Nach etwa drei Stunden Fahrt durch von herrlich morgentlichem Sonnenlicht gespeißte Naturlandschaft (Gott, bin ich heute wieder poetisch) erreichten wir Waitomo. Der Grund unseres Aufenthalts waren die vielen bekannten Höhlen (caves), in denen man sowohl rafting, abseiling (eines der wohl witzigsten eingeenglischten Deutschwörter)als auch viele andere Extremsportarten erleben kann. Ihr könnt es euch sicher vorstellen... ich werde wohl kaum meine Eltern an einem 3cm dicken Seil 30 Meter in eine Höhle ablassen um sie dort den reißenden Fluten auszusetzen. Nein, denn die Höhlen sind vor allem bekannt für seine Glühwürmchen. Nach einer kurzen geschichtlichen Einführung in die Glow Worm Caves war die Hauptattraktion eine Bootsfahrt auf einem stockdunklen See inmitten der Höhlen. Durch die absolute Dunkelheit waren die Glühwürmchen, wie bei einem Sternenhimmel, an der Decke eindrucksvoll zu sehen. Schade dass man hier keine Fotos machen konnte, so müsst ihr leider euere Gedanken spielen lassen, wie das wohl ausgesehen haben könnte, aber ich kann euch versichern..... fantastisch!

Nächste Station auf unserer Tour war der Agrodome Complex. Keine Angst, es handelte sich hierbei nicht um eine konfliktfördernde Wohnsiedlung in Berlin, sondern um eine rießige Farm, auf der uns die Landwirtschaft Neuseelands nahegebracht wurde. So ging es dann auch zunächst mit dem Traktor plus Anhänger auf große Erkundungstour, bei der wir allerlei Getier zu gesicht bekamen. Besonders hervorgehoben haben sich natürlich die in großer Anzahl vorhandenen Schafe und die ebenso gefräßigen Strauße. Nach dieser kleinen Arche-Noah-Tour stand eine Schaf-Hunde-Show auf dem Programm. Hier wurde gezeigt, wie die tatkräftigen Vierbeiner die Schfer bei ihrer Arbeit unterstützen. Wenn man bedenkt, dass in Neuseeland üner 40 Mio Schafe hausieren, wird einem schnell bewusst, wofür diese schlauen Tiere gebraucht werden. Zu guter letzt wurden wir noch in die Geheimnisse des Schafe-Scherens eingewiesen. Dass das Schaf nicht so ganz happy dabei aussah, kann man sich sicherlich vorstellen (und auch den Bildern entnehmen).

Weiter gings am frühen Nachmittag Richtung Rotorua, unserer letzten Station. Rotorua liegt in einem der geologisch aktivsten Gebieten der Erde. Von Vulkane über blubbernde Schlammlöcher, Geysire (GEISire, got it? *g*), Schwefellöchern und heißen Quellen gibts hier allerhand zu sehen und vor allem auch zu riechen. ;-) Bevor wir dies jedoch bestaunen konnten, stand zunächst aber eine Zeremonie der Maori auf dem Tagesordnungspunkt. Neben dem uns von der Uni schon bekannten Begrüßungsritual bekamen wir noch viele Gesangseinlagen, den traditionellen Kriegstanz - den Haka - und historische Einblick in die Kultur der Maori geboten.
Letztendlich kamen wir zu dem letzten Highlight unserer Tagestour, denn wir bekamen eines der zwei Wahrzeichen Neuseelands zu Gesicht... den Kiwi. Dieser leider sehr bedrohte Vogel hat etwa die Größe eines Huhns, jedoch einen viel längeren Schnabel. Er ist jedoch genauso flugunfähig. Da dieses Tier nachtaktiv ist, bekommt man es in freier Natur nur sehr sehr selten zu Gesicht, gerade auch weil es zudem noch vom Aussterben bedroht ist. So konnten wir den Kiwi auch nur in einem abgedunkeltem Gehege bewundern... trotzdem schon witzig, die Teile.

Nach einem sehr schönen, wenn auch vollgepackten Tag hieß es am späten Nachmittag wieder die Pferde zu satteln und zurück nach Auckland zu reiten, auch wenn das mit den Pferden diesmal der Scania-Bus übernommen hat.

Zu guter letzt möchte ich mich natürlich nochmals an dieser Stelle bei meinen Eltern bedanken, mit denen ich ein paar sehr schöne Tage hier in Neuseeland verbringen durfte, ihr seid toll!!

Mehr von uns in ein paar Tagen, dann kommt der Nordinselbericht und ich kann jetzt schonmal prophezeihen, dass wieder viel Sitzfleisch gefordert sein wird.

Liebe Grüße und ein deftiges oinz, zwoa....
Jochen

Dienstag, 8. April 2008

Jap, auch Interviews geben will gelernt sein!

Hi!

Heute, neue Lektion für mich:

Ein Radio-Interview geben will gelernt sein. Ich ärger mich immer noch über die Antwort, die ich dem Redakteur von REL auf die Frage nach dem Unterschied zwischen Neuseeland und Gladbeck-Zweckel gegeben hab! Aber, Mann, was ist das auch für 'ne Frage! Deutschland-Neuseeland, gut. Ruhrgebiet-Neuseeland, auch ok. Auckland-Essen, von mir aus. Aber Neuseeland und GLADBECK-ZWECKEL!

Für alle zufällig vorbeischauenden REL-Hörer: Wir möchten Sie herzlich einladen unseren Blog zu lesen, um herauszufinden, wie sich Neuseeland wirklich von Gladbeck-Zweckel unterscheidet.

Außerdem hatte ich mir fest vorgenommen, euch zu grüßen. Ja, das mach ich dann jetzt einfach nochmal von hier aus: Viele Grüße an meine Eltern ohne die ich diesen Trip nicht hätte machen können, meine Freundin Sarah, die ich wie verrückt vermisse, meinen Bruder, ohne den das Leben nur halb so komisch ist ("Nehm' wa no' ein'?") und an alle Freunde die ich für ein halbes Jahr zuhause zurück lassen musste. Seht zu, dass Zweckel noch da ist wenn ich wieder komm'! ;)

Naja, so oder so, das ca. einminütige Interview wird morgen, 09.04.08, vermutlich zwischen 16:00 und 18:00 Uhr auf Radio Emscher Lippe (98,7) gesendet. Genauere Auskunft konnte der nette Herr (der war wirklich nett) mir leider nicht geben.

So viel dazu! Bis demnächst!



Reini

Sonntag, 6. April 2008

Nachtigall, ik hör' dir trapsen!

Hi Leute!

Nur ein schnelles Informationsupdate weil mir das gerade selbst aufgefallen ist:

In Neusseeland endete letzte Nacht die Sommerzeit. Folglich wurden die Uhren hier um eine Stunde zurückgedreht. Da zuletzt bei euch die Sommerzeit begonnen hat und die Uhren eine Stunde vorgestellt wurden, haben wir jetzt mittlerweile einen Zeitunterschied von nur noch +10 Stunden.

Immer schön entspannt bleiben :)



Reini

Freitag, 4. April 2008

Auckland, Bay of Islands und der ganz normale Alltagswahnsinn!

„Ok, right... Hi!“

Das ist eine Standardbegrüßungsfloskel unseres International-Business-Dozenten. Aber dazu später mehr. Zunächst mal muss ich mich entschuldigen! Wir hatten uns geschworen, wenigstens jede Woche von unseren aktuellen Erlebnissen zu berichten. Das hat offensichtlich nicht so ganz funktioniert. Ich muss zugeben, dass ich nicht ganz unschuldig bin. Ich hatte Jochen Ende letzter Woche versprochen, den neuen Blogeintrag zu schreiben. Irgendwie ist das aber ein bisschen untergegangen.
Ok, ihr könnt euch vorstellen, dass in den letzten 25 Tagen viel passiert ist! Nicht!? Na gut, dann erzähl ich’s euch!

Im letzten Blogeintrag hat euch Jochen ein wenig über unsere Suche nach einer passenden Bleibe und die damit verbundenen Reibereien und Querelen erzählt. Außerdem gab’s Infos über unsere ersten Wochen an der Uni und unsere ersten Erlebnisse außerhalb des Uni-Daseins. Zunächst möchte ich an die Wohnsituation anknüpfen.

Ich entschied mich wirklich sehr spontan das Apartment in den Princeton Towers nicht zu nehmen. Und zwar an dem Tag an dem wir dort einziehen sollten. Der Zufall wollte es, dass ich am Tag vorher, einer unserer neuen Bekannten mit unserem Auto (ich finde unsere lieb gewonnene Luxus-Schrottkiste sollte den Namen „King Ralph“ tragen, ich weiß auch nicht genau wieso) beim Umzug geholfen hatte. Dabei konnte ich einen kurzen Blick auf ihre neue WG werfen und war spontan begeistert. Einen Tag später nun, rief mich besagte Bekannte an und teilte mir mit, dass gerade ein Zimmer frei geworden wäre und ob ich Lust hätte, es mir anzusehen. Das tat ich und nach kurzer Kalkulation der Mietkosten und 5 Minuten Bedenkzeit traf ich eine Entscheidung und sagte meinen Einzug in die Princeton Towers ab. Nun möchte ich mal Andis und Jochens mit meinem Standort vergleichen um euch einen Eindruck zu verschaffen. Denn beide haben ihre Vorzüge und Nachteile. Ein definitives Plus meiner WG ist, dass es eine große WG mit unterschiedlichen Nationalitäten und Charakteren ist. Wir haben acht Räume und die sich ein Engländer, ein Kiwi, eine Französin, eine Fidschi und drei Deutsche. Wir teilen uns einen großen Wohnraum (ca. 35 m2) mit einigermaßen geräumiger Küchenzeile. Unschlagbares Argument für Jochens und Andis Apartment ist, dass sie buchstäblich einen Steinwurf (ein guter Werfer würde das hinkriegen) von der Uni wohnen. Es sind ungefähr drei (3!) Gehminuten! Gut dafür ist es in ihrem aktuellen Apartment etwas geräuschvoller, da es auf einer Höhe mit einer der beiden Busknotenpunkte der Uni liegt. Das könnte sich allerdings demnächst ändern, da die beiden vielleicht in ein anderes Apartment innerhalb des Gebäudekomplexes wechseln. Noch ein Vorteil eines Apartmentblocks: Man kann, ähnlich einem Hotelzimmer, einfach das Apartment wechseln. Aber auch ich kann mich derweil nicht über zu wenig Geräuschkulisse beklagen. Dazu muss man wissen, dass unser Apartment im 2. Stock eines Gebäudes liegt, das in seinem Erdgeschoss bzw. Keller gleich zwei (Tanz-)Clubs beherbergt. Aber gut, irgendwo hat’s auch was Positives: Je nach Rhythmus wiegen einen die wummernden Bässe auch schon mal in den Schlaf. Nur montags und Dienstags nicht, da ist Ruhetag. Und wenn man früh aufsteht (so gegen 6), braucht man kein Radio um Frühstücksmusik zu haben. Ein anderer netter Aspekt der Clubs ist, dass man, kommt man mal Samstag oder Freitag nachts nach Hause, immer jemanden trifft. Bloß meistens sitzt oder besser, liegt dieser „jemand“ mehr oder eher weniger ansprechbar vor der automatischen Eingangstür des Gebäudes. Dann steigt man über das Gelage, schiebt seinen Schlüssel in den elektronischen Türöffner und alle fragen sich ob die Wand, die ihnen gerade noch sicheren Halt gab, sich wirklich bewegt oder ob ihnen das nur ihr, zu fortgeschrittener Stunde erweiteter, Sinneszustand vorgaukelt. Ziemlich amüsant.

Apropos amüsant. Zuweilen amüsant gestalten sich auch die Vorlesungen in der Uni. Besonders hervorzuheben ist da sicherlich unser Dozent für International Business oder INTBUS 211, so die offizielle Kursbezeichnung (alle Kurse haben hier so tolle Kürzel die an sich zuweilen schon amüsant sind). Wie zu Beginn schon angedeutet gibt es bei diesem Dozenten eine Besonderheit. Er hat nämlich die Angewohnheit, alle paar Sekunden die Worte „Ok“ und „Right“ zu benutzen. Und dass sowohl als Bestätigung als auch als auffordernde Frage. Manchmal auch in loser Reihenfolge hintereinander. Das macht es schon komisch. Jetzt muss man sich dazu aber noch einen kleinen untersetzten Singapurer mit dazugehörigem abgehackten Singapur-Englisch vorstellen. Manchmal muss man aufpassen, dass das Schmunzeln nicht zu einem Lachen wird. Obwohl wir in diesem Kurs auch schon häufiger gelacht haben, denn er ist, zumindest aus meiner Sicht, der beste Dozent den wir haben. Er versteht es, Inhalte locker aber gut geordnet und mit hervorragenden und zuweilen eben amüsant dar gebrachten Beispielen rüber zu bringen. Und wenn jemand in 15 Minuten 68 Mal „Right“ und 49 Mal „Ok“ sagt (ja, Jochen hat mal gezählt) ist das für sich einfach schon aufheiternd. Ansonsten befinden wir uns auch so mittlerweile richtig im Uni-Leben. Es gibt einiges zu tun und die ersten Assignments, also Prüfungen in Form von Aufsätzen oder Reports die wir zuhause bearbeiten, haben wir schon abgegeben.

Nachdem die ersten beiden Wochen herum waren, haben wir das erste Mal einen Wochenendtrip gemacht. Wir haben zwei neu gewonnene Freundinnen (Maria aus Kanada und Lisa aus Deutschland) eingeladen mit uns zur Bay of Islands, zur Bucht der Inseln zu fahren. Diese Bucht liegt ca. 350km nördlich von Auckland und befindet sich an der Ostküste. Nach ca. drei Stunden Fahrt waren wir dort. Wir entschieden uns zunächst einen nahe gelegenen Wasserfall anzuschauen. Dieser konnte jedoch nicht mit denen der Südinsel mithalten. Anschließend setzten wir mit einer kleinen Autofähre zur in der Bucht gelegenen Halbinsel über auf der sich unter anderem das verträumte Städtchen Russell befindet. Dort parkten wir erstmal den Wagen und schlenderten ein wenig über die Uferpromenade und den Pier. Hier konnten Andi und ich auch zufällig einen Blick auf ein Monster von einem Fisch werfen, da gerade eins von den Charter-Booten zurückkam. Das war der größte Fisch den ich bis jetzt gesehen habe (also Seaworld mal ausgenommen). Nach einem kühlenden Eis ging’s dann auf die obligatorische Suche nach einem geeigneten Platz für die Nacht. Dieses Mal brauchten wir allerdings etwas mehr Platz, da wir zwei Zelte dabei hatten. Zunächst klapperten wir einige Strände ab, die auch alle sehr schön waren, an denen aber überall dicht an dicht Wohnhäuser standen. Eher ungünstig für unsere Zwecke. Wir beschlossen ein bisschen weiter raus zu fahren und landeten auf einer kleinen Landzunge die sich über der Bucht erhob. Eigentlich sah es auch hier nicht danach aus, dass wir was finden würden, da auch hier jede Menge (sogar ziemlich schöne) Häuser standen. Doch manchmal wird man ja bekanntlich überrascht. Am Ende der Straße fanden wir in einem Wendehammer eine verlassene Einfahrt die noch weiter auf den Hügel der Landzunge führte. Wie sich bald herausstellte, war es eher ein Weg der immer weiter in
Richtung der Spitze führte. Bald erkannten wir, dass es sich um ein nicht bebautes privates Gelände handelte. Nach ungefähr zwei Minuten Fahrt endete der Weg plötzlich. Wir standen mittlerweile mitten im Wald. Doch ein kleiner Trampelpfad führte weiter ins Dickicht. Neugierig wie ich bin begann ich den Pfad zu erkunden, während die anderen beim Wagen warteten. Und was soll ich sagen, die Lichtung die sich nach ca. 3 Minuten vor mir auftat verschlug mir die Sprache. Man hatte die ganze Zeit nichts sehen können, doch jetzt stand ich auf dem höchsten Punkt der Landzunge und von der Lichtung aus konnte man durch eine Lücke in den Bäumen einen herrlichen Blick auf die Bucht und das umliegende Meer genießen. Noch dazu war die Lichtung mit geschätzten neun Quadratmetern gerade groß genug für unsere beiden Zelte und der Boden bestand an dieser Stelle aus weicher trockener Erde und getrockneten Tannennadeln. Mit Sicherheit unter den Top 2 unserer bisherigen Wildcamp-Erfahrungen. Da stimmten mir auch die anderen zu und so verbrachten wir die Nacht an diesem bezaubernden Ort nachdem wir einen malerischen Sonnenuntergang bewundern konnten.
Am nächsten Morgen genossen wir ein gutes Frühstück in einem Café in Russell und machten uns dann auf den Weg zu einem, ein paar Kilometer entfernten Strand. Dort verbrachten wir den ganzen Tag und, man mag es kaum glauben, Joe und Andi fingen ihren ersten Fisch! Und nicht einer biss, sondern gleich drei!
Als die Sonne sich dem Horizont näherte machten wir uns auf den Weg die Halbinsel zu umrunden um wieder auf den Weg nach Auckland zu kommen. Da es aber schon später Nachmittag war, begannen wir erneut einen Platz für unsere Zelte zu suchen. Und als hätte es das Glück an diesem Wochenende noch nicht gut genug mit uns gemeint (schönes Wetter, atemberaubender Zeltplatz in der ersten Nacht, erster Fischfang seit Beginn unserer Reise) fanden wir ein weiteres Kronjuwel von einem Zeltplatz und somit den anderen Platz der Top 2.
Wir hatten gerade ein Stückchen unbefestigten Weges hinter uns gebracht, als links von uns eine winzige Bucht auftauchte. Gut 50 Meter abseits des Weges war dort hinter einem Feld ein Fleckchen weiches sauber gemähtes Gras zu erkennen. Als wir den Platz erkundeten stellten wir schnell fest, dass es sich auch hierbei um Privatgelände handeln musste. Allerdings sahen die Bänke, Fischerhäuschen und das in der Nähe festgemachte Boot so aus, als wäre seit Wochen niemand dort gewesen. Wir kehrten zur Straße zurück und gingen zu dem Haus, dass gegenüber auf einer Anhöhe lag. Dort trafen wir „Nick“ (1,90m hoher tätowierter Schrank, bei dessen Anblick ich nachts die Straßenseite wechseln würde), der uns erklärte, dass es sein Bootsplatz sei, wir diesen aber für die nächste Nacht nutzen könnten. Ich liebe dieses Land! Wir genossen einen herrlichen Abend mit den vorher eingekauften Leckereien. Die meisten davon könnt ihr aufgereiht auf dem Dach unseres Karrens bewundern. :-P
Am nächsten Morgen fuhren wir an der Küste entlang eine schöne Route nach Hause. Damit war unser erster Wochenendtrip beendet und unterm strich waren es wirklich zweieinhalb schöne Tage.

Ein Wochenende später stand direkt ein neues Highlight auf dem Programm: Der Besuch unseres ersten Rugbyspiels!
Rugby ist in Neuseeland neben Cricket Volkssport Nr. 1! Deshalb wollten wir uns nicht die Gelegenheit entgehen lassen, das Team von Auckland, die Auckland Blues, einmal live zu sehen. Wir buchten also mit fast der ganzen Gruppe Tickets für das Spiel der Blues gegen die Stormers. Die Stormers sind in Kapstadt, Südafrika zuhause. Dazu muss man wissen, dass die Neuseeländischen Teams mit denen aus Australien und Südafrika in einer Liga spielen, der so genannten „Super 14“. Die Tickets buchten wir über Base Travel, derselben Gesellschaft, der auch die Jugendherberge gehört, in der wir zu Beginn und Ende unserer Tour in Neuseeland in Auckland genächtigt haben.
Schließlich trafen wir uns am Samstag den 22. März um 14 Uhr in der Terrassenbar der Hostels. Dort trafen wir andere der großen Gruppe mit der wir zum Stadion fahren würden. Während manche schon mal ein erfischendes Bierchen zischten, begannen die Organisatoren damit, die anwesenden mit blauer und weißer Gesichtsmalfarbe standesgemäß auf das anstehende Ereignis vorzubereiten. Derweil erklärte ich mich auf mehrmaliges Nachfragen des Barkeepers hin bereit, das im Preis inbegriffene Barbeque zu übernehmen. Naja, gut er bot mir dafür auch ein paar Freigetränke an. 50 Würstchen später und mindestens einen Liter Körperflüssigkeit ärmer (Grillen in praller Sonne ist eben kein Zuckerschlecken) war ich dann doch froh wieder in den Schatten zu dürfen um ein verdientes kühles Blondes zu genießen.
Mittlerweile war es auch 16 Uhr und wir bestiegen alle zusammen den grellgrünen „Kiwi-Experience“-Bus (frei übersetzt: Neuseeland Erfahrung) der uns zum „Eden Park“ brachte, dem Heimstadion der Blues. Dort war auch schon ordentlich Stimmung. Es gab eine Pre-Game-Show inklusive einer spektakulären Motorrad-Jump-Show. Auch das eigentliche Spiel war über weite Strecken ziemlich spannend und endete mit einem 17:14 für die Gastgeber. Wir ließen den aufregenden Tag in der Kellerbar des Hostels ausklingen, wo wir noch ein letztes im Ticket-Paket-Preis inbegriffenes Bier genossen. Fotos von diesem Event werden wir nachreichen.

Am letzten Wochenende gab’s auch ein kleines Highlight. Samstagabend stand der Besuch des Asta-Clubs in Downtown Auckland an. Das an sich macht es vielleicht noch nicht zu etwas Besonderem, hätte es an diesem Abend dort nicht eine Hed Kandi-Party (Gott, hoffentlich hab ich das jetzt richtig geschrieben. Jochen und Jens bringen mich um ;) ) statt gefunden.
Dem einen oder anderen ist vielleicht das aus dem Vereinigten Königreich stammende Musiklabel „Hed Kandi“ ein Begriff. Das 1999 von Mark Doyle gegründete Label konzentriert sich auf House und Vocal-House Musik und hat mehrere international renommierte DJ’s unter Vertrag die weltweit auflegen.
Die DJ’s wurden ihrem Ruf durchaus gerecht und der ein oder andere von uns feierte und tanzte noch bis in die frühen Morgenstunden, nicht wahr?

Diese Woche wurde es dann zum ersten Mal Ernst. Nachdem wir in den letzten Wochen schon ein paar kleinere Tests absolvierten hatten wir am Montag, punkt vier nachmittags (danach wird das Abgabefach geleert) unsere erste größere Hausarbeit einzureichen. Und ich denke wir haben auch alle ganz ordentlich elaboriert ob und warum die Nachfrage- bzw. Produktionsunsicherheit für Speiseöl aus Avocados hoch oder eher gering ist.

So. Jetzt habt ihr den aktuellen Stand. Es ist Freitag, 4. April 2008, 17:22 Uhr und ich sitze auf einer Wiese im Albert-Park. Heute Abend zelebrieren wir zum zweiten Mal den Geburtstag eines Freundes. Klingt komisch, is’ aber so. Letzte Woche Freitag haben wir ihm zu Ehren in einem mongolischen All-U-Can-Eat-Laden gespeist, hatten aber kein Geschenk für ihn. Das besteht nämlich aus verschiedenen Teilen die noch nicht alle vorhanden waren. Also gibt’s heute Abend noch mal so ne Art Überrschungsparty für ihn, diesmal – tadah! – mit Geschenk.

Nächste Woche stehen die nächsten Hausarbeitsabgabetermine an und wir schreiben unseren ersten Neuseeländischen Midterm-Test.

Aaaaaber danach, da könnt ihr euch wieder auf einen Reisebericht freuen, denn vom 13. bis zum 18. April haben wir eine ganze frei. „Midsemester Break“ nennen die das hier. In dieser Woche werden wir den bisher unerforschten Südteil der Nordinsel erkunden. Für alle Geologen: Das wird das Gebiet südlich des großen Lake Taupo sein. Man darf gespannt sein.

Vorher wird es aber mit Sicherheit noch einen Blogeintrag zur nächsten Woche geben. Versprochen. Diesmal wirklich. ☺

Bis dahin: „Bleiben Sie uns gewogen!“



Euer Reini



P.S.: Wer mir sagen kann von wem dieses geflügelte Wort stammt, schreibt eine Antwort ins Gästebuch. Es winkt eine Ansichtskarte aus Neuseeland mit einem Kunstwerk der Abenteurer, samt Autogrammen versteht sich! Ist das nicht was? ☺

Außerdem möchten wir uns noch Mal für die unglaubliche Anzahl an Gästebucheinträgen bedanken. Ihr seid großartig! Wir möchten die ganze Sache hier noch interaktiver gestalten und weil ich die anderen nicht so richtig für den Namen unseres Schlittens begeistern kann, möchte ich euch bitten Vorschläge für einen funkigen Namen zu posten. Viel Spaß!

Und zum Schluss noch was in eigener Sache: Radio Emscher Lippe (REL, der größte Sender im Ruhrgebiet wo gibbt!) hat mich heute gefragt ob ich ein Telefoninterview mit ihnen machen möchte. Und jetzt behauptet nicht wieder ich hätte danach gefragt! ;-) Ich hab am Mittwoch morgen das Champions League Viertelfinale unseres geliebten S04 per REL-Livestream (Online Radio) verfolgt und zwischendurch eine Grußbotschaft ins Studio geschickt. Naja und heute bekam ich eine Anfrage für ein Interview. Sollte ich Details zum Sendezeitpunkt erfahren, melde ich mich natürlich. Juchuu, ich werde berühmt!! :)