Sonntag, 24. Februar 2008

Das Ende der Suedinseltour

Guten Abend,

welch trauriger Moment mich doch gerade umhüllt. Dies wird der letzte Blogeintrag über die wunderschöne Südinsel Neuseelands sein. Ueber 5000 km liegen hinter uns, zwei Wochen lang durften wir staunen, träumen und wieder staunen. Zu schwer war es gewesen, das Gesehene so zu beschreiben, dass es einigermaßen gerecht wurde, doch wir haben es versucht.

Unsere letzten Etappen sollten uns nun wohl oder übel Richtung Norden, Richtung Nordinsel zurückbringen. Nachdem wir in Milford unseren westlichsten Punkt Neuseelands erreicht hatten, hieß es wieder das Land zu durchqueren, um zurück zur Ostküste zu gelangen, genauer Dunedin, die uns dann immer Richtung Norden nach Picton und damit zur Fähre führen sollte.
Man kann es kaum glauben, aber diese Etappe sollte ausnahmsweise mal ohne Highlights, als der eigentlichen Landschaft selbst, auskommen. So spulten wir also Kilometer um Kilometer runter und kamen am frühen Abend in Dunedin an. Plan war, eine Kolonie der Royal Albaltrosse zu besichtigen, die vor allem Abends lohnenswert war. Da die Kolonie auf der Halbinsel Otago vor Dunedin lag, war dies, nach kurzem Fotoshooting des altertümlichen Bahnhofes, unsere Haltestation. In dem sehr schönen Museum wurde das Leben der Albatrossein in der Kolonie interessant aufgezeigt. Auch die Tiere an sich, die wir am Himmel ausmachen konnten, waren einfach nur majestätisch. Auf den Bildern in dem Museum war zu erkennen, wie groß diese Tiere in Wirklichkeit sind, nämlich etwa so groß wie mein kompletter Brustkorb. Nicht verwunderlich erscheint dabei die längste gemessene Flügelspannweite von 4,05 Meter!! Nach dieser kurzen Stippvisite entschlossen wir, noch ein paar weitere Kilometer auf dem Weg nach Norden zurückzulegen, also fuhren wir, bis es dunkel wurde und bauten unser Zelt neben einer einsamen Schafswiese auf und ließen die Müdigkeit den Rest erledigen.

Das Etappenziel des nächsten Tages hieß wieder Christchurch, wo wir auf dem Hinweg schon mal die Nacht verbracht hatten. Auf dem Weg dorthin sollte unsere Route jedoch eine kleine Schleife beschreiben um die beiden wunderschönen Seen Lake Pukaki und Lake Tekapo mitzunehmen. Bevor die Schleife jedoch ansetzte, besuchten wir noch die Moeraki Boulder, eine sehr mysteriöse Ansammlung von halbkugeligen Steinbrocken am Meer, die durch Kalkablagerungen über Jahrtausende entstanden sind. Sehr witzige Teile, sag ich euch. Bevor wir dann Lake Pukaki zu Gesicht bekamen, besichtigten wir noch Neuseelands größten, von Menschenhand erschaffenen Stausee, Lake Benmore. Auch diese Wasserfarbe brachte uns wieder zum grübeln, ob die Neuseeländer vielleicht irgendwelche türkisen Abwässer in ihre Seen und Flüsse kippen um uns bewusst neidisch zu machen…. wir entscheiden uns dagegen. *g*
Lake Pukaki an sich wurde von uns nur ganz kurz abgehandelt… sprich Andi und ich versuchten mal wieder unser Angelglück… auch diese Geschichte kennt ihr schon, und vor allem deren Ausgang, deshalb erspare ich mir weitere Schmach. Letztendlich hatten wir jedoch bei allem Pech auch Glück, denn das Wetter spielte mit und wir hatten einen wunderschönen Ausblick über den Lake Pukaki auf Neuseelands höchsten Berg, den Mount Cook. Am Abend gabs dann doch Fisch, und zwar Lachs…. wenn auch zugegeben aus einer ansässigen Lachsfarm…. egal, er war trotzdem vorzüglich!! Da das Wetter immer noch mitspielte verbrachten wir auch diese Nacht im Zelt/Auto.

Am nächsten Tag war dann der Lake Tekapo an der Reihe. Dieser wurde nun wirklich nur von uns gestriffen, in dem wir eine schöne Kirche am Ufer besuchten, die von einer Hundestatue, an Gedenken der nützlichen Vierbeiner für die Schafzucht Neuseelands, benachbart wurde. Besonders beängstigend war die Tatsache, dass kurz nach uns zwei rießige Busse voller Japaner ankamen. Ich hab ja echt keine Vorurteile, aber was sich da abspielte nachdem die Bustüren aufgingen, holla holla. Grund dafür könnten wohl auch die vielen Oldtimer gewesen sein, die sich für sich unglücklicherweise zu diesem Zeitpunkt auch dort aufhielten. Nach 2 Millionen „Klicks“ hab ich aufgehört zu zählen. *g*
Nach Lake Tekapo war die Schleife zuende und wir kamen auf direktem Weg nach Christchurch…. Nun ja, nicht ganz auf direktem Weg, denn vor Christchurch liegt der schöne kleine Ort Lincoln, der von drei unserer Kommilitonen besucht wird und diese dort ihr Auslandssemester verbringen. Da dachten wir uns, die Überraschung lassen wir uns nicht entgehen. Nur… wie sollten wir sie finden. Handykontakte hatten schon mehrmals vorher fehlgeschlagen, also dachten wir uns, einfach das Accomodation Office fragen, da wir wussten, dass sie in der Uni untergebracht wurden. Nach einigem Suchen erreichten wir dann auch das zuständige Amt, jedoch ist die Welt so was von klein, dass wir es nicht mal betreten mussten, da wir Albin, einen unserer Kommilitonen, quasi fast über den Haufen rannten. Jedoch war er allein, da Anne und Patrik einen Wochenendtrip nach Kaikoura (aufmerksame Blogleser werden sich erinnern, dass das die erste Station unserer Südinseltour war, wo Andi und ich Whale-Watching gemacht haben) machten. Super, dachten wir uns, das ist ja unsere morgige Etappe, dann überraschen wir die halt eben dort oben. Und weil wir so Kilometer-Geil sind, fahren wir doch gleich direkt da hin (es war etwa 18 Uhr und noch 3 Std Fahrt vor uns) *g*. Gesagt getan, kurz nach 10 kamen wir in dem schnuckeligen Kaikoura an und checkten im gleichen coolen Hostel wie vor 11 Tagen ein.

Doch leider entdeckten wir weder an dem Abend, noch am nächsten Früh Anne und Patrik, wirklich schade, deren Gesichter hätten wir gerne gesehen. Nunja, der Rest ist eigentlich schnell erzählt, großes Frühstück in Kaikoura und dann ab nach Picton zur Fähre, die uns am Samstag Abend um 19 Uhr zurück auf die Nordinsel befördern sollte. In Picton selbst gab es dann noch ein aufopferungsvollen Fight am Minigolfplatz, das Ergebnis ist auf den Bildern zu bewundern, *g*

Schweren Herzens legte die Fähre schließlich pünktlich um 19 Uhr in Picton ab, und unsere 4,5 wöchige Tour sollte langsam ein Ende finden. Eine Hürde gab es jedoch noch… die Fahrt nach Auckland. Und in guter alter, uns bekannter Manier, gab es mal wieder einen Road Trip durch die Nacht. *g*
Mit tiefen, schläfrigen Augen sind wir demnach heute morgen gegen halb acht in Auckland angekommen und haben erste Vorbereitungen für unsere anstehende Wohnungssuche unternommen. Der erste Besichtigungstermin steht schon für morgen spät Nachmittag.

Ansonsten geht morgen unsere Orientation Week los, und wir sind schon sehr gespannt, was uns alles in diesem neuen Abenteuer erwarten wird.

In diesem Sinne, drückt uns die Daumen.

Liebe Grüße,
Jochen

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