Samstag, 2. Februar 2008

Campervan, Fraser Island und Surfers Paradise

Hi there!

Wir sind’s mal wieder. Nach ein paar Tagen Pausen will ich euch heut’ berichten was sich in den letzten 4 Tagen zugetragen hat. Ich empfehle diesen Artikel in Etappen zu lesen, denn es ist wirklich viel passiert.

Es ist 09:19 Uhr und wir befinden uns im Paradies für Surfer. Jedenfalls heißt der Ort wirklich „Surfers Paradise“. Wir hatten gestern Abend etwas Zeit das Geschehene zu verarbeiten und ein paar Sachen nieder zu schreiben.

Außerdem haben wir einen halbwegs guten Zugang zum Internet und so gesehen, dass wir mittlerweile bei unglaublichen 700 Klicks auf unsere Homepage angekommen sind. Hierfür und für die tollen Gästebucheinträge und Kommentare möchten wir uns allerherzlichst bei euch bedanken. Wir freuen uns wie Schneekönige dass ihr unsere Homepage mit Spannung verfolgt.

Am Dienstag Morgen haben wir unseren langersehnten Van abgeholt. Da es, man mag es kaum glauben, zum Zeitpunkt unseres Aufbruches in Richtung Van-Abhol-Station schüttete wie aus Eimern (nicht zu vergleichen mit deutschem Durchschnittsregen), entschieden wir uns mit dem Taxi zu fahren. Also wie gehabt stellten wir uns an den Straßenrand, streckten den Arm aus und warteten auf das nette Grinsen eines Cab-Drivers. Dieses Spiel funktioniert allerdings in Brisbane lange nicht so gut wie in Singapur. Wir hatten es schon fast aufgegeben als ein radebrechend englisch sprechender griechischer Wahl-Australier uns aufgabelte. Er freute sich riesig uns zu sehen, denn auf der 10-minütigen Fahrt konnten wir seinem nicht enden wollenden Redeschwall entnehmen, dass er zwei Jahre lang in Kiel gelebt hatte.

Dann war es endlich soweit! Unser eigenes (naja gemietetes) Auto in Australien wartete darauf von uns über die Straßen gequält zu werden. Nach ein paar letzten Instruktionen durch den Vermieter beluden wir das Ding mit unseren Sachen und stochten los. Am Anfang war es noch ein bisschen verwirrend, auf der linken Straßenseite zu fahren, vor allem für unseren Fahrer Joe. So lange man in der Stadt anderen Autos hinterher fahren kann ist alles ok. Aber wehe, man kommt nach langer Überlandfahrt an einen Kreisel oder eine Kreuzung und will spontan abbiegen – hehe. Aber bis jetzt ist nix passiert.

Oh, apropos Joe. Nach einer Woche im englisch-sprachigen Raum haben wir ein paar grundlegende Entscheidungen getroffen:

Wir werden den Nachnamen „Geis“ nicht mehr für offizielle Zwecke verwenden. Diese Erkenntnis kam uns am Flughafen von Brisbane. Dort buchten wir einen Bustransfer zum Hostel. In Australien ist die Anrede bzw. der Ruf „Guys“ (gesprochen exakt „Geis“) für eine Gruppe junger Leute durchaus üblich. Jetzt stand der Busfahrer ungefähr drei Minuten lang zehn Meter von uns entfernt und rief: „Geis! Geis!“, da er uns unter dem Namen „Geis“ auf seiner Liste hatte. Wir dachten allerdings er würde zu irgendjemand anderem „Guys! Guys!“ rufen – und ignorierten ihn. Andi, kam schließlich darauf das dies ein Missverständnis sein könnte und das unser Bus.
Wir werden die Namen „Jochen“ und „Reinhold“ nicht mehr im inoffiziellen Rahmen verwenden. Sie sind für den englisch-sprechenden Teil der Welt einfach nicht gemacht und kaum auszusprechen. Wir werden uns in Zukunft also allen als „Joe“ und „Ryan“ vorstellen.

Nun zurück zu unserer Tour. Wie schon erwähnt, war unser Plan von Brisbane aus zunächst Richtung Norden zu fahren um die größte Sandinsel der Welt zu besichtigen. Also fuhren wir auf den Motorway 1 Richtung Rainbow Beach, von wo aus wir nach Fraser Island übersetzen wollten.

Auf dem Weg dorthin machten wir einen kleinen spontanen Schlenker um die „Glass House Mountains“ zu sehen. Auf den australischen Autobahnen wird man nämlich immer wieder auf so genannte „Tourist Drives“ aufmerksam gemacht. Ein Glück, dass am Anfang einer solchen Route jeweils die zu bestreitende Kilometerzahl angegeben ist. Denn diese kann, je nach Route, zwischen 20 und 200 Kilometern betragen – Australien.
Zur Belohnung durften wir einen Wahnsinnsausblick auf eine erstaunliche Anordnung von Bergen in einer ansonsten ebenen Landschaft genießen. Das hört sich jetzt ein bisschen unspektakulär an, isses aber nich!

Nach weiteren anderthalb Stunden Fahrt, durch teils hügeliges Gelände, kamen wir schließlich in Rainbow Beach an. Das Kaff, denn es ist wirklich eins, hat seinen Namen von dem verschiedenfarbigen Sand seines Strandes. Das erste was wir gemacht haben, war ein Bier aus dem Kühlschrank unseres Vans nehmen und dieses am Strand bei Sonnenuntergang genießen. Danach haben wir uns auf dem örtlichen Caravan Park einquartiert und unser erstes selbst gekochtes Dinner genossen – Dosenspaghetti und ein weiteres Bier. Die erste Nacht im Van verlief ohne Zwischenfälle und um Punkt 08:15 Uhr ging es los.

Das erste was wir sahen, war unser Bus. Ein auf Gelände getrimmter 40-Sitzer. Glücklicherweise, bestand unserer Gruppe aus nur 15 Leuten. Wir konnten uns also ordentlich ausbreiten. Das war auch gar nicht schlecht, denn wir verbrachten dort einige Zeit in den nächsten zwei Tagen. Als nächstes stellte sich unser Guide vor. Er sagte er hieße Mal und entschuldigte sich zunächst dafür, dass er in den nächsten zwei Tagen unser Fahrer und Führer sein würde. Dann fuhren wir mit dem Bus zu der Fähre, die uns auf der Insel absetzen sollte. Auf dem Weg raus zum Strand und zur Fähre bekamen wir einen ersten Eindruck, warum es durchaus Sinn macht, die im Bus vorhandenen Sicherheitsgurte anzulegen. Was wir an diesem und dem darauf folgenden Tag sahen kann man ohne Übertreibung als eine der schönsten Landschaften beschreiben, die ich je gesehen habe – ma abgesehn vom Ausblick vonne Halde in Scholven J
Nee, aber ohne Witz, ich kann jedem der die Chance hat, nur empfehlen diese Insel zu besuchen. Wir haben fantastische Strände gesehen, sind durch den Regenwald (wir sind immer noch auf einer Sandinsel!) gewandert, haben in malerischen Seen gebadet und sind mit Mal und dem Bus mit 80 Sachen über den 75-Kilometer-Strand, der unter Einheimischen auch „Pacific Motorway“ genannt wird, entlang geheizt. Wenn man dort auf dem Strand aussteigt muss man wirklich aufpassen, denn dort sind nicht nur die Tourbusse der Reisegesellschaften unterwegs, sondern auch haufenweise privat gemietete Geländewagen mit denen man auf die Insel fahren kann. Nach einem anstrengenden und interessanten ersten Tag ließen wir den Abend gemeinsam mit der ganzen Gruppe in der Beach Bar unseres Resorts ausklingen. Wir möchten an dieser Stelle jedem, der mal dorthin kommt empfehlen, bei der Bardame einen „Fraser Island Iced Tea“ zu ordern. Ein zweiter wird garantiert nicht benötigt. J
Auch der zweite Tag brachte viele tolle Eindrücke mit sich. Ein Highlight war hier sicherlich die Besteigung eines Felsens genannt „Indian’s Head“. Den Namen erhielt er durch James Cook. Der hat übrigens auch Australien entdeckt. Als er vom Deck seines Schiffes auf den Fels direkt an der Küste schaute, glaubte er darin den Kopf eines Inders zu sehen. Klingt komisch, is aber so. Mal meinte, dass könnte auch an zu viel Rum gelegen haben.
Ein anderes Highlight waren mit Sicherheit die „Champagne Pools“ im Norden der Insel. Dies ist der einzige Ort der Insel, an dem man gefahrlos im Ozean baden kann. Mit gefahrlos mein ich hier übrigens, dass dort keine Haie oder sonstige gefährliche Meeresungeheuer lauerten. Der Name „Champagne Pools“ kommt von einer Anordnung von Felsen die eine kleine Bucht vom Rest des Ozeans abgrenzen. Sie sind gerade so hoch, dass die Wellen an ihnen brechen und nur die Schaumkrone in die kleine Bucht schwappt. Das Ergebnis sieht dann wirklich aus als würde man in Champagner baden.
Am Nachmittag des zweiten Tages brachte uns Mal dann zurück nach Rainbow Beach. Doch obwohl es bereits fünf Uhr war, sollte dieser Tag für uns noch lange nicht vorbei sein.

Unser Plan sah vor, dass wir nun südwärts Richtung Sydney fahren sollten, da am 08.02.2008 um 11:00 Uhr unser Flieger nach Auckland, Neuseeland geht. Wir wollen allerdings nicht einfach den Motorway runter fahren sondern gemütlich die Küste entlang gondeln. Also machten uns auf den Weg nach Noosa, einem Ort ca. 80 Kilometer südlich von Rainbow Beach.
Dort angekommen suchten wir nach einem Platz zum Übernachten. Andi und Jochen wollten unbedingt einen Platz außerhalb eines Campingplatzes finden. Also suchten wir, und suchten, und suchten – und suchten. Dazu muss man wissen, dass Noosa ein absolut angesagter Ort für die Reichen und Schönen der Ostküste Australiens ist. Die Chance hier einen Wild-Camping-Platz zu finden, erwies sich dementsprechend als relativ gering. Wir übernachteten schließlich auf dem Campingplatz des Ortes.

Gestern Morgen machten wir uns dann auf nach Surfers Paradise. Und Leute, hier lässt es sich wirklich aushalten. Allerdings ist mir aufgefallen, dass hier alle ein bisschen mehr darauf achten, besonders cool rüber zu kommen. Wir kamen um 14:00 Uhr Ortszeit an und verbrachten den Nachmittag erst mal am Strand. Jochen und Andi ließen sich von den, doch etwas kräftigeren Wellen durchwirbeln, während ich es mir im Schatten gemütlich machte.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir in Noosa vorgestern Abend erst mal eine große Tube Aftersun gekauft haben, da wir uns (vor allem Jochen und ich) auf Fraser Island etwas mit der Wirkung der Sonneneinstrahlung verkalkuliert haben. Jetzt kämpfen wir ein bisschen mit den Nachwirkungen. (Ja, ich weiß Mama, du hast mich gewarnt, aber ich schwöre ich habe den Sunblocker benutzt. Vielleicht brauch ich demnächst LSF 80 oder so)

Danach genossen wir die lauen Abendstunden bei einem Bier und einem ausgedehnten Abendessen und verarbeiten die Erlebisse der letzten Tage.

Heute werden wir uns wahrscheinlich den Springbrook National Park ansehen und dann unseren Weg nach Süden fortsetzen. Unsere nächste Station wird dann sicherlich Byron Bay sein. Eine Stadt, der nachgesagt wird sie sei in den 60ern hängen geblieben. Yeah Baby, yeah!

Also wir melden uns selbstverfreilich sobald wir wieder Zugang zu Bits & Bytes haben!

So long, have a nice one!

No Worries!


Ryan

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo zusammen,

Erstmal Respekt für die ausführliche Schilderung der zurückliegenden Tage. Wenn ich mit dem Kommentar fertig bin, muss ich glaub ich erst den Sand aus dem Zimmer fegen der hier reinweht. Toll dass ihr es so gut getroffen hat. Tip an Ryan, warum hat er sich denn nicht "Hattau" genannt?

Bis dann

Schorsch

Anonym hat gesagt…

Ahhhh, ich will auch in Australien rumfahren und fotografieren, ahhhh....